92 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
Metallographie bereits zur Gefügeentwicklung bekannt, z.B. wird 9% Phosphorsäure zur
Ätzung von Aluminium verwendet. Mit 10% Oxalsäure können elektrolytisch z.B.
Chromnickelstähle geätzt werden [3]. Berglund und Meyer [4] beschreiben die
Verwendung sowohl von 2% wässriger Oxalsäure als auch 2% alkoholischer
Zitronensäure als Ätzmittel für Magnesium und dessen Legierungen. Bei den
Mundspülungen gehen die Autoren davon aus, dass die in unterschiedlichen Säuren
gelösten Fluoride zu den erfolgreichen Ätzergebnissen führten. Bei der Mundspülung
Meridol ® wird wasserlösliches Zinnfluorid verwendet, so dass hier keine zusätzliche
Säure enthalten ist, die eine Gefügeätzung erklären ließe. Da ein Ziel der Autoren die
Substitution von Flusssäure und Fluoriden in Ätzmitteln ist, wurden die hier vorgestellten
Versuche mit Phosphorsäure, Zitronensäure und deren Mischung durchgeführt und auf
eine Überführung der Mundspülungen als Ätzlösungen zurück ins Labor verzichtet.
2 Versuche
2.1 Versuchsdurchführung
Alle hier vorgestellten Ätzversuche wurden elektrolytisch durchgeführt. Für das
elektrolytische Ätzen wurde von den Autoren wieder eine einfache Ausstattung verwendet.
Hierfür wird ein Ätzbecher, 2 Kabel mit Krokodilklemmen, 4 1,5V Batterien (6V) in einem
Batterienhalter, Kupferklebeband und ein V2A-Blech als Kathode benötigt.
Mit dem Kupferklebeband wurden mittels einer aufgeklebten Lasche die eingebetteten
Schliffe elektrisch kontaktiert. Die Probe wurde in das Ätzmedium als Anode und das V2A-
Blech als Kathode getaucht. Der Abstand von Schliff und Kathodenblech betrug dabei ca.
1cm. Mit einer Stoppuhr wurden die benötigten Ätzzeiten gemessen. Nach erfolgter
Ätzung wurde der elektrische Kontakt zur Probe unterbrochen. Als Ätzmittel wurden 0,1%
Phosphorsäure, 5% Phosphorsäure, 0,1% Zitronensäure, 5% Zitronensäure und eine
Mischung aus 0.1% Phosphorsäure und 0,1% Zitronensäure im Verhältnis 1:1 gewählt.
2.2 Versuchsergebnisse mit Phosphorsäure
Beim MV11K (Bild 2a) werden mit der 0,1% Phosphorsäure die Karbide deutlich
dargestellt und sind blassgrün eingefärbt. Nach 5s Ätzzeit sind beim Stellit 12 die Karbide
deutlich zu erkennen und schwach die Korngrenzen (Bild 2b). Die Molybdän-
auftragsschweißschicht zeigt eine Matrix mit eutektischem Gefüge, in der unterschiedlich
geformte intermetallische Phasen ausgeschieden sind. Diese unterscheiden sich in der
Form und in der Stärke ihres Ätzangriffes voneinander. Ebenso lässt sich das ferritische sila
Gefüge eines Graugusses é&tzen (Bild 2d). Beim Inconel 625 wird mit der 0,1%
Phosphorséure das austenitische Gefüge mit den ausgeschiedenen intermetallischen
Phasen entwickelt (Bild 2e). Die Austenitkörner sind bei dieser Ätzung blau und orange-
braun gefärbt. Wird eine Phosphorsäurekonzentration von 5 % verwendet, ätzen sich die
Seigerungen um die intermetallischen Phasen an (Bild 2f). Bei allen vorgestellten 23 Ve
Phosphorséureatzversuchen erfolgte ein gleichméaRiger Atzangriff (iber den Schiff. ns
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