Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 279 
MIKROBIELL INDUZIERTE LOCHKORROSION EINES 
Sg gy AUSTENITISCHEN EDELSTAHLROHRES 
Und es 
S. Strobl, R. Haubner, P. Linhardt 
tg 
Orch cL Technische Universität Wien, Institut für chemische Technologien und Analytik, 
Influsg, Wot Getreidemarkt 9/164-CT, A-1060 Wien, Osterreich 
Sun gg 
Met, KURZFASSUNG 
TEler be der An einer Feuerlöschleitung aus austenitischem nichtrostendem Stahl (Wk.Nr. 1.4307) 
meng dar traten bereits nach wenigen Wochen Einsatz Leckagen durch Lochkorrosion im 
MN. Verminger Einflussbereich der Schweillndhte auf. Untersuchungen an entnommenen Rohrstlicken 
sollten die Qualität des verwendeten Stahls überprüfen und eventuelle Gründe fir eine 
erhöhte Empfindlichkeit des Rohrwerkstoffs gegenüber Lochkorrosion identifizieren. Dazu 
wurden metallographische Schliffe angefertigt, mit drei verschiedenen Lösungen geätzt 
(V2A, Beraha 2, Lichtenegger und Blöch) und im Lichtmikroskop untersucht. 
amen fr Die Untersuchungen ließen einen hohen Anteil an Verformungsmartensit und rund 5% S- 
nz für di Ferrit vor allem in der Querschliffmitte, sowie Gleitlinien in der Randzone erkennen. 
Sensibilisierung des Werkstoffs in der Wärmeeinflusszone einer Schweißnaht wurde nicht 
beobachtet. Verformungsstrukturen und die Chromanreicherung im &-Ferrit beglnstigen 
zwar die Ausbreitung der Korrosionsvorgänge im Inneren des Werkstoffs, sind aber mit 
der Initiierung der Lochkorrosion nicht in Verbindung zu bringen. In der Einflusszone der 
m Schweißnähte wurden Anlauffarben festgestellt, diese erklären aber nicht hinreichend die 
anger, Initierung und Aufrechterhaltung der Lochkorrosion bei einem Chloridgehalt des im 
System vorgefundenen Wassers von nur etwa 10 mg/L, was auch durch eine 
Som the elektrochemische Untersuchung untermauert wurde. 
Bei der Untersuchung der Rohroberfliche wurden aber an der unbeeinflussten Flache 
auch kleine schwarze Punkte beobachtet, die sich bei der EDX-Analyse im REM und 
ne weiter nasschemisch als mikroskopisch kleine Knöllchen aus Mangandioxid identifizieren 
ließen. Diese Ablagerungen weisen auf mikrobiell induzierte Korrosion hin, bei der das 
10 Industry mikrobiell gebildete Mangandioxid als starkes Oxidationsmittel die Empfindlichkeit von 
14) 686- nichtrostendem Stahl gegenüber Chlorid stark erhöht, was in diesem Fall durch die 
Messung des freien Korrosionspotentials bestätigt werden konnte. Zudem wurden Indizien 
ne fur ein voriibergehendes Beaufschlagen der Leitung mit höher chloridhéltigem Wasser 
rum. 894 identifiziert, was die Initiierung der Lochkorrosion plausibel erklären lässt. Die 
Betriebsbedingungen dieser Leitung sind gekennzeichnet durch stagnierendes Wasser, 
was die Stabilisierung von Lochkorrosion stark begünstigt und somit einen zusätzlich 
3 between verschärfenden Faktor darstellt. 
1. EINFÜHRUNG 
Int. 22 Lochkorrosion in austenitischen Stählen ist seit langem bekannt und auch die Umstände, 
die zu Lochkorrosion führen sind bereits vielfältig untersucht [1]. 
/ Nach Auftreten eines Schadenfalls wird typischerweise zuerst eine Wasseranalyse 
Material durchgeführt. Chlorid ist bekannt als Auslöser für Lochkorrosion. Ist die 
Chloridionenkonzentration im Wasser so gering, dass das Auftreten von Lochkorrosion im 
ccoated Rahmen der Betriebsbedingungen damit nicht erklärt werden kann, muss folgerichtig der 
ance and Werkstoff als unzureichend angenommen werden.
	        
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