280 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
Beim vorliegenden Schadensfall (Fig. 1) einer Rohrleitung aus nichtrostendem Stahl
(Wk.Nr. 1.4307 [2]) sind die Löcher sowohl an der Innenseite als auch im Querschnitt gut
erkennbar. -
Könnte beim Werkstoff eine falsche Legierung verwendet worden sein? Könnte an je
Schweillndhten in der Wéarmeeinflusszone Sensibilisierung und Kornzerfall aufgetreten
sein [3]? Könnten beim Schweißen entstandene Oxidschichten (Anlauffarben) nicht EU
ausreichend entfernt worden sein [1]? Al *
Nachdem werkstoffseitige Ursachen inklusive der Anlauffarben ausgeschlossen werden er
konnten, musste wieder im Umfeld des Korrosionsschadens nach der Ursache gesucht CIE
werden. Dabei war es schwierig von den Betreibern der Anlagen die vollständigen und WE.
gesicherten Informationen der Betriebsparameter zu erhalten. Trotz unauffälliger
Wasserchemie wären folgende Ursachen möglich: Schädigung durch zeitlich if Het
schwankende Wasserqualität; stagnierendes Wasser; zusätzliche Oxidationsmittel, mde-
entweder absichtlich als Biozid zugesetzt oder durch mikrobielle Ausscheidungen erzeugt PA
(z.B. mikrobiell induzierte Korrosion (MIK) durch Manganablagerungen [4)). gr
Im vorliegenden Korrosionsfall konnte die Schadensursache nicht durch einen i
Materialfehler erklärt werden und bei den sonstigen Einflüssen dürften mehrere Parameter we
gemeinsam die Korrosion ausgelöste haben. a
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Bild 1: Feuerlöschleitung: (a) Rohrstück mit Schweißnaht, (b) Innenseite mit Schweißnaht 2 Ent
und Lochern, (c, d) Schnitt durch eine durchgehendes Loch. Der hohe
co
2. EXPERIMENTELLES a
Fur die metallographische Préparation wurden mit einer Trennmaschine von den Rohren Stahls (8.
(Bild 1) kleine Stücke entnommen, warmeingebettet und beginnend mit SiC-Schleifpapier Die metz
stufenweise bis 1 um Diamant geschliffen bzw. poliert. Die Gefügeuntersuchungen der fs
Proben wurden im ungeétzten sowie im geätzten Zustand mittels Lichtmikroskop (LOM) roe
durchgeführt. Folgende Ätzmittel wurden eingesetzt: V2A-Beize, Beraha 2, Lichtenegger- Sa
Blöch [5]. a
Die Oberflache an der Rohrinnenseite wurde auch mit einem 3D-Digitalmikroskop sowie on.
im Rasterelektronenmikroskop (REM) mittels energiedispersiver Réntgenanalyse (EDX) en ©
untersucht. Um die chemische Zusammensetzung zu überprüfen wurde eine
Réntgenfluoreszenzmessung (RFA) durchgeführt. 23 Unt
Es folgten elektrochemische Untersuchungen zur Lochkorrosion (in Anlehnung an ISO De mers
15158:2014) und zur Sensibilisierung (in Anlehnung an EN ISO 12732:2008), sie werden sro
jedoch nicht weiter beschrieben, da keine auffälligen Messergebnisse erhalten wurden. sn
2 iL