Full text: Fortschritte in der Metallographie

290 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018) 
Form von FeCl abtransportiert und in den kalten Zonen des Glasrohres gefunden. Ni wurde 
in keinem Korrosionsprodukt nachgewiesen. Bei der untersten, chlorhaltigen Schicht 
handelt es sich vermutlich um FeClz und CrCl2, die nach dem Versuchsende nicht mehr 
sublimieren konnten. Da Ni in keinem Korrosionsprodukt nachgewiesen wurde und es sich 
in der Randzone anreichert, scheint es keine Reaktion mit der Gasatmosphäre einzugehen. 
Die Sulfide und das Oxid von Cr entstanden vermutlich aus der Reaktion von H2S und H20 
mit dem abdampfenden CrCl2. H20 wurde durch die Wassergas-Shift Reaktion aus CO2und 
H2 gebildet I. FeCI2 dürfte nicht mit der Gasphase reagieren, da große Mengen davon hinter 
den Proben nachgewiesen wurden und Fe sonst in keinem Korrosionsprodukt gefunden 
wurde. 
Um den Einfluss langer Laufzeiten auf die Korrosion zu erfassen, wurde auch eine gealterte 
Probe (1600 h bei 680 °C), mit bereits gebildeter 6-Phase auf ihr Korrosionsverhalten 
getestet. Der Aufbau der Korrosionsprodukte unterschied sich nicht von neuen Proben. 
Allerdings wies die gealterte Probe nach 240 h einen höheren Masseverlust auf, als ein 
neues Probeplättchen aus 1.4841. Die Verarmung der Metallmatrix an Cr, das in der 6- 
Phase gebunden ist, könnte dafür verantwortlich sein. Dadurch ist weniger Cr zur Bildung 
einer schützenden Cr2O3 Schicht verfügbar. 
Zusammenfassung 
Der austenitische Edelstahl 1.4841 sollte hinsichtlich der Eignung als Reaktorwerkstoff für 
einen thermischen Crackprozess untersucht werden. Hierfür wurden einerseits Versuche 
mit einer schon bestehenden Versuchsanlage gemacht. Andererseits wurden Versuche in 
einer eigenständigen Glasapparatur, die die korrosive Gasatmosphäre des Reaktors 
simuliere durchgeführt, da hiermit eine höhere Flexibilität und längere Versuchsdauern 
gewährleistet werden konnten. 
Die metallographische Probenpräparation musste unter Ausschluss von Wasser erfolgen, 
um die leicht wasserlöslichen, chloridischen Korrosionsprodukte zu schützen. Der Aufbau 
der Korrosionsschichten ist typisch für diese CO2 und H2S enthaltende Atmosphäre. 
Der Stahl zeigte aufgrund der kohlenwasserstoffhaltigen Atmosphäre keine Aufkohlung bis 
1600 h. Hierfür war die Prozesstemperatur von 680 °C zu gering. Allerdings wurde die 
Bildung von 6-Phase nachgewiesen. Diese führte auch zu höheren Korrosionsraten des 
Stahls im Vergleich zu einer neuen Probe, die noch keine 6-Phase gebildet hatte. 
Literatur 
[1] Plastics Europe — the facts 2016: An analysis of the European plastics production, 
demand and waste date, 2017 
[2] Plastics Europe — the facts 2017: An analysis of the European plastics production, 
demand and waste date, 2018 
[8] V.A.C. Haanappel, T. Fransen, P.J. Gellings, Chlorine-induced high temperature 
corrosion: |. Metals and Alloys — A review, High Temperature Materials and Processes, 
1992, 10, 67-89 
[4] H. Asteman, M. Spiegel, Investigation of the HCI (g) attack on pre-oxidized pure Fe, 
Cr, Ni and commercial 304 steel at 400 °C, Corrosion Science, 2007, 49, 3626-3637 
[5] A. Schmid, G. Mori, R. Haubner, M. Weil, S. Hönig, Materials and Corrosion, 2018, 
(online, DOI: 10.1002/maco.201709992)
	        
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