316 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
3. Anwendungsbeispiele
Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen das Potenzial der Homogenitätsbeurteilung.
| Dek
3.1 Beurteilung der Nodularitit von Eisengussgefiigen J
Die Nodularitat stellt eine wichtige KenngréRe zur Bestimmung der Mikrostruktur von ¥
Gusseisen dar, jedoch gibt es bisher keine verbindliche Festlegung, anhand welcher Pa- En
rameter diese zu bestimmen ist. Gegenwärtig bereitet ein internationaler Normungsaus- ©,
schuss die Herausgabe eines entsprechenden Normteils vor: EN-ISO 945-4 „Test method ‘
for determining nodularity in spheroidal graphite cast irons”. Aus China kam ein Vorschlag
für eine Vergleichsbildreihe mit 10 Bildern einer Nodularität zwischen 50% und 95% (siehe tr
Abb. 4a). a
Neben den bisher verwendeten Klassifikationsansätzen, welche meist eine Kombination
aus mehreren Partikelparametern verwenden, wurde auch hier der Homogenitatsansatz
auf Eignung getestet (siehe Abb. 4b). Als Attribut wurde der Parameter Rundheit A ver-
wendet.
i
2 0.6
er on € 3
: . Se z 0.4 i A Ve
50% 3 En we
55"
ny . .
n 2.2 0.4 0.6 u?
‘ Kumulativer Anteil der Bestandteile i Be
Abb. 4a: Bilder der Nodularitatsrichtreihe. Abb 4b: Anzeige aller zehn Homogenitiits- le eres
kurven bzgl. des Parameters Rundheit A. des Ag
Homogenitit fer
1,00 Darüber hinaus wurden weitere Partikel-
Voss parameter bzgl. der Eignung für die Nodu-
LP laritdtsbewertung untersucht: Während
LI Kompaktheit, Rundheit A und Rundheit D
ow ems €inen ähnlich guten Verlauf zeigen, sind
’ —RundheitA
070 5 —— 7” Abb. 5: Änderung des Homogenitätsverlaufs
tetas reat ta amanirone or ester fiir fin ausgewählte Partikelparameter.
Konvexität und Formfaktor teilweise rückläufig (siehe Abb. 5). Die Vermutung liegt nahe, N
dass hier der in den Formeln integrierte Partikelumfang die entscheidende Rolle spielt und EE
sich insbesondere bei Spharolithen mit Einkerbungen negativ bemerkbar macht.
Die kontinuierliche Annäherung der Kurven an die Idealverteilung lässt eindeutig den oe
Trend zu einer stufenweisen Erhöhung der Nodularität erkennen. Daraus ergeben sich Ha
zwei Schlussfolgerungen: