32 Prakt. Met. Sonderband 52 (2018)
OP
€ te
fr Phase bovorsagt
10
= 15
De SN 0
Bild 9: Energiedifferenz, AE, zur Vorhersage der Phasenpréaferenz fur ein ;
Legierungselement X (Mn, Si, Ni, Cu, Cr, B): AE> 0 entspricht Löslichkeit in der Matrix (a-
Phase), wéhrend AE <0 bedeutet, dass das Legierungselement X die u-Phase bevorzugt.
3. TRENDS DER WERKSTOFFFORSCHUNG UND -CHARAKTERISIERUNG :
xo
In diesem Kapitel sollen Themen genannt und zusammengefasst werden, die aus Sicht 3,
der Autorinnen und Autoren dieses Artikels von Bedeutung sind und in den nächsten
Jahren die Werkstoffforschung und —charakterisierung wesentlich beeinflussen werden.
Im Allgemeinen wird eine starke Zunahme der Bedeutung von Funktionswerkstoffen DANK
erwartet. Demzufolge wird eine Verschiebung von Forschungsfragen von
Strukturwerkstoffen hin zu Funktionswerkstoffen erwartet. Diese werden im Bereich der Her
Elektronik und auch in vielen anderen technischen Systemen eine bedeutende Rolle os
einnehmen Dies wird natürlich auch durch den momentan bedeutendsten Zukunftstrend A:
der Digitalisierung, d.h. den Wandel der analogen in eine digitale Welt, verstärkt. Auch der |
Umgang und die Verarbeitung von großen Datenmengen, zum Beispiel in Walzwerken,
unter dem Stichwort Big Data bekannt, wird die Bedeutung der Funktionswerkstoffe, zum LITER
Beispiel als Speichermedien, noch weiter erhöhen. In diesem Zusammenhang sollen auch
vollständig vernetzte und kommunizierende Fertigungstechnologien erwähnt sein. Ganze
Fertigungslinien und die Produktion von Bauteilen sollen somit intelligent, selbstgesteuert
und permanent lernend ablaufen. Eine Einbeziehung und Integration des gesamten
Fertigungsablaufs als Inputparameter für jeden einzelnen Prozessschritt soll dabei eine
der großen Herausforderungen und Zielsetzungen sein.
Im Bereich der Fertigungstechnologien metallischer und intermetallischer Werkstoffe
werden weiterhin auch eine Vielzahl an neuen Forschungsthemen durch den Einsatz und
die Etablierung generativer Fertigungsverfahren entstehen. Die Anwendung dieser
Technologien wird nicht im Bereich der Massenproduktion von Bauteilen gesehen,
sondern als ideale Lösungen für den Einsatz von Prototypenfertigungen, für Bauteile mit
komplizierten Geometrien, der Fertigung gradueller Werkstoffe und für schnelle
Ersatzteillieferungen. Als Herausforderung wird hier die Umlegung des bereits weit
entwickelten fertigungstechnischen Know-hows auf das metallkundliche Verhalten der
eingesetzten Pulverlegierungen gesehen. Hier kann und wird eine entsprechende
Anlehnung und Übertragung des Wissensstands aus dem Gebiet der Schweißmetallurgie
und des Wissensfeldes der „Raschen Erstarrung“ erfolgen.
Das Forschungsfeld der Werkstoffentwicklung als auch der Methoden zur
Werkstoffcharakterisierung wird sich in den nächsten Jahren weiterhin verstärkt in den
atomaren Bereich verlagern. Das bedeutet nicht unbedinat, dass bereits bei der