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(1) Die Querschwellen werden vorerst in Abständen, welche annähernd der
Schwellentheilung entsprechen, auf die Bettung niedergelegt. Sind die für eine
Schienenlänge nöfhigen Schwellen vertheilt, so erfolgt das genauere Ausrichten der
Schwellen in Bezug auf die Gleismitte und die Schwellentheilung. Durch Auflegen
eines eisernen Bandmaasses (Anlage 7 Seite 1), in welchem die vorgeschriebene
Schwellentheilung durch Löcher angegeben ist, wird zum Ausrichten der Schwellen
nach gerader Linie oder Krümmung und bezüglich des gegenseitigen Abstandes der
Schwellen der nöthige Anhalt gegeben. Bei diesem Ausrichten der Schwellen darf
für das Verschieben der eisernen Schwellen kein Hammer oder sonstiges Geräth
benutzt werden, da zudem die Arbeit sich wegen der vortretenden Kappen
(Schwellenenden) am leichtesten ausführen lässt, wenn die Schwellen mit der Hand
etwas gehoben und genau an der durch das Bandmaass gegebenen Stelle nieder-
gelassen werden.
(2) Auf die vorläufig ausgerichteten eisernen Querschwellen werden die Haken-
platten niedergelegt, sodass der untere Haken in die Schwellenlochung eingreift.
(3) Für das Bohren der Holzschwellen müssen die beim Walzen der Schienen
und bei der Herstellung, der Unterlagsplatten und Schwellenschrauben vorkommenden
Ungenauigkeiten berücksichtigt werden, wenn eine richtige Spurweite erzielt werden
soll. Zu diesem Zwecke werden vor Beginn des Gleisbaues zwei Schienen auf
einige Schwellen, bei welchen die Löcher des einen Stranges vorher gebohrt sein
können, aufgelegt. Die eine Schiene wird verschraubt, dann die andere Schiene
nach Spurmaass so angelegt, dass an beiden Schienen der äussere Schienenfuss
fest gegen die Unterlagsplatte und letztere an der verschraubten Seite in der
Lochung gegen den Schaft der Schwellenschraube drückt. Nun werden die Löcher
der noch nicht verschraubten Unterlagsplatte auf der Schwelle vorgerissen. Nach
Beseitigung der Schienen u. s. w. wird die Lehre für das Bohren der Schwellen
(Anlage 7 Seite 2) an der Hand dieser Probe eingestellt. Mit der Lehre werden
die Lochmitten vorgekörnt. Die Löcher für Eichen- und Buchenschwellen müssen
um 1] mm grösser als der Kerndurchmesser der Schwellenschrauben gebohrt werden,
für Kiefernschwellen um 1 mm kleiner. Wenn dann die Schwellenschrauben nach
vorherigem Eintauchen in Theer nur von einem Arbeiter mit dem vorgeschriebenen
Schlüssel leicht eingedreht werden, so ist ein genügendes Festsitzen der Schwellen-
schrauben und vor Allem die richtige Spurweite gesichert. Es wird noch besonders
darauf hingewiesen, dass bei zu kleinen Löchern und gewaltsamem Eindrehen der
Schwellenschrauben letztere derart verbogen werden, dass sich unrichtige Spur-
weiten einstellen. Selbstverständlich ist bei dem Fortgange des Verlegens darauf
zu achten, ob die Spurweite — besonders in den Gleiskrümmungen ($ 3®©) —
richtig bleibt oder ob bei etwaigem Wechsel der Schienenfussbreite oder der sonst