Full text: Unsere neue Lebensform

SCHLUSSWORT 
Im letzten Kapitel wurden einige Probleme der Politik 
vom Standpunkt der in den ersten Kapiteln dargelegten 
Weltanschauung aus erörtert. Es ist leicht, den Maßstab 
dieser Weltanschauung an jedes beliebige andere politische 
Problem anzulegen; aber es ist schwer, dies zu tun, ohne 
an den die Geister unserer Zeit beherrschenden festen 
Meinungen eine Kritik zu üben, die den Widerspruch der 
subjektiven Überzeugungen herausfordert. Es ist. deshalb 
richtiger, solche Erörterungen aufzuschieben, bis die Idee 
der wissenschaftlichen Weltanschauung die Seelen der 
Gemeinschaft für sich erobert haben wird. 
Im übrigen werden auch in unserem „Zukunftsstaat“ die 
einzelnen Menschen, unwandelbaren Gesetzen ihrer Natur 
gehorchend, nicht seltener irren als heute; aber ihre Gemein- 
schaftsideen werden genauer mit der Wirklichkeit überein- 
stimmen und der planmäßigen Gestaltung des Gemein- 
schaftslebens nach weitgesteckten Zielen weniger Hinder- 
nisse in den ‘Weg stellen. Auch in der fernsten Zukunft 
wird nicht „jedermann“ unsere Weltanschauung als Idee 
selbst erleben; sie ist die Weltanschauung der „Eingeweih- 
ten‘, die berufen sein sollen, die Gemeinschaftsideen zu 
„verwalten‘. Aber jedermann, der die wissenschaftliche 
Idee von der Welt erlebt hat, ist damit bereits in den 
Kreis der Eingeweihten eingetreten. Ihm dient die hier 
entwickelte Weltanschauung als ein wertvolles Hilfsmittel 
des Denkens, das ihn davor bewahrt, sich Überzeugungen 
bilden zu müssen, die das Merkmal des Spiels oder der 
Politik tragen. Jede wirklich erlebte Idee der Wissenschaft 
aber ist ein Ziegelstein, dem Vorrat hinzugefügt, aus dem 
dereinst das Gebäude einer besseren Lebensform der 
Menschheit aufgebaut werden kann.
	        
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