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ist, weil die Leistungskomplexe in beiden Fällen verschieden sind, weil die K
Maschine durch schnellere und korrektere Arbeitserledigung, durch Erleich:
terung der Kontrolle und durch früher nicht durchgeführte Nebenarbeiten
indirekte Vorteile gewährt, die den Nutzeffekt des Gesamtbetriebes erhöhen.
Der Vorteil der Einführung der Maschine hegt also oft in der Hebung der
Gesamtrentabilität durch bessere Übersichtlichkeit und in der Möglichkeit
einer sicheren Disposition.
Schwierig ist im Bankwesen die Frage, das zweckentsprechendste Maß
der Betriebsorganisation in bezug auf Raumverteilung, Zahl der Angestellten,
Größe des Maschinenparks usw. zu bestimmen. Man sucht bekanntlich den
Produktionsbetrieb voll, d. h. bıs zur Sättigungsgrenze zu beschäftigen, damit B:
auf das Einzelprodukt von den fixen Kosten der relativ geringste Anteil ent: ;
fällt. Nun ist aber der Bankbetrieb außerordentlich stark marktabhängig. D
Das Arbeitsmaß in den einzelnen Abteilungen wechselt wie Ebbe und Flut, 0:
weil je nach der Gestaltung des Geldmarktes, der Börsentendenz, dem Zins: ©
niveau usw. die Kundendispositionen sich ändern. Deshalb ist es so außer: 3
ordentlich schwierig, einen mechanisierten Verwaltungsapparat so auf:
zuziehen, daß er sich niemals verstopft, daß er imstande ist, plötzliche Mehr: \
arbeiten derart aufzufangen, daß eine ordnungsmäßige, ungestörte Abwick:
lung gesichert bleibt, daß aber anderseits keine zu hohen Belastungen des
Unkostenetats durch nicht voll ausgenutzte personelle und maschinelle
Reservekräfte erfolgen.
III. Der Mensch im Bankbetrieb
Folgen der Mechanisierung. In weit höherem Maße als die
industrielle Arbeit ist die Tätigkeit im Kreditwesen personalbedingt. Der
Mensch im Bankgewerbe bestimmt in ausschlaggebender Weise Leistungen
und Kosten. Der Charakter dieser bankbetrieblichen Arbeit hat sich stark
gewandelt. Die Betriebsorganisation der mittleren und großen Institute ist
in genauen Arbeitsvorschriften, zwangsläufigen Kontrollen und Verkehrs:
regelungen so objektiviert worden, daß routinemäßig auszuführende Arbeiten
einen sehr breiten Raum einnehmen und die Möglichkeiten befriedigender
und erhebender Arbeitserlebnisse seltener geworden sind. Wichtige gedank:-
liche Leistungen werden durch rationelle Planung vorweggenommen und die
isolierten Einzelfunktionen, aus dem Zusammenhang herausgerissen, müssen
den Bearbeitern ohne Sinn erscheinen, zumal sie sich oft auf die Registrierung
und Gruppierung von abstrakten Wertbewegungen beschränken, deren wirt:
schaftliche Hintergründe aus dem einzelnen Arbeitsakt nicht hervorleuchten.
Wenn auch zahlreiche Arbeiten eine mehr oder minder individuelle Ab-
wicklung auf Grund persönlicher Entscheidung von Fall zu Fall erfordern,
so beobachten wir doch auch im Bankbetriebe eine Abnahme qualitativer
Betätigungen, die zu einer den Kontakt mit den Wirtschaftsvorgängen aus:
schaltenden Betriebsblindheit führen kann.
Damit das Berufsinteresse trotz unvermeidlicher Mechanisierung nicht er:
stirbt, ist die Gefolgschaft über den Sinn der bruchstückartigen Arbeiten und
die Abhängigkeit des gesamten Unternehmens von jeder Teilleistung auf:
zuklären. Es muß Gelegenheit gegeben werden, die eigene Arbeit in die vor:
gelagerten und nachfolgenden Stufen zu verfolgen sowie die Bedeutung der
bankmäßigen Betätigung für die lebendigen Wirtschaftsvorgänge zu erkennen.
Daraus erwächst das Bewußtsein der Verwirklichung eines gemeinsamen
Zweckes und der Unentbehrlichkeit der eigenen Aufgabe sowie ein inter:
essiertes, verantwortungsbewußtes_ Vorwärtsstreben.
Di
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