Full text: Die deutsche Kalkindustrie während des Weltkrieges

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in Bremen berief, der feinst gemahlenen Mergel als hierzu 
geeignet bezeichnet. Infolgedessen hat die Kriegsrohstoff- 
abteilung bei den Mergelwerken Umfrage gehalten, die aber 
ergeben hat, daß zur Herstellung von Mergel von solcher 
Feinheit, wie sie von Herrn Geh. Rat Tacke verlangt wird, 
bis zu 10 vH. Brennstoffe zum Trocknen und Mahlen be- 
nötigt werden. Da gebrannter Düngekalk vielfach noch unter 
25 vH. Brennstoff verbraucht, und da mindestens die doppelte 
Menge feinst gemahlenen Mergels aufgewandt werden muß, 
wenn er als Ersatz für gebrannten Kalk dienen soll, so ist mit 
Kohlenersparnis nicht nur nicht zu rechnen, sondern es wird 
auch die Mehrbelastung der Eisenbahn mit doppelten Be- 
förderungsmengen und die der Empfänger mit doppelter Ab- 
fuhrleistung die Folge sein. Da auch beim Landwirtschafts- 
ministerium Ermittelungen über den Mergel im Gange sind, 
wird zunächst empfohlen, daß deren Ergebnisse und die der 
Ermittelungen der Kriegsrohstoffabteilung miteinander ver- 
glichen oder ausgetauscht werden. Inzwischen wird leider 
die Zeit für die Kalkdüngung in diesem Herbst vergehen, 
ohne daß der Landwirtschaft der dringendst benötigte ge- 
brannte Düngekalk geliefert werden kann.“ 
Die in diesem. Berichte wiedergegebenen Zahlen waren 
wiederholt von mir auf ihre Richtigkeit geprüft worden und 
beweisen, in welchem Irrtum das Landwirtschaftsministerium 
sich damals befunden hat, als es wiederholt erklärte, daß an 
gebranntem Düngekalk nennenswerter Mangel nicht herrschte. 
Als ich dann, nachdem meine verschiedenen Bemühungen, 
die zur Herstellung von gebranntem Düngekalk nötigen Brenn- 
stoffe zu beschaffen, durchkreuzt waren, unter Hinweis auf 
diese Tatsache die sich immer noch mehrenden Beschwerde- 
führer ersuchte, sie möchten mich in Ruhe lassen und sich 
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