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er Ausbruch des Weltkrieges traf die Deutsche Kalk-
industrie größtenteils bei gutgehendem Geschäfts-
gange, machte aber in wenigen Tagen manchem
Kalkwerke die berechtigte Hoffnung auf ein befriedigendes Ge-
schäftsjahr zunichte. Besonders hart wurden in der ersten Zeit
nach Kriegsausbruch die Weißkalk- und anderen Stückkalkwerke
betroffen, die große Mengen von fertiggebranntem Kalk dem
Verderben preisgegeben sahen, weil die plötzlich eintretende
Unterbrechung der allgemeinen Güterbeförderung den Bahnver-
sand wochenlang unmöglich machte. Dazu kamen noch große
Verluste durch die wertlosen Fehlbrände, die jede nicht vor-
bereitete Ofenstillegung besonders für die Stückkalkwerke
zur Folge hat. Als dann nach Wochen die allgemeine
Güterbeförderung durch die Eisenbahn wiederaufgenommen
werden konnte, hatten die Absatzverhältnisse sich schon ganz
wesentlich geändert. Die Bautätigkeit hatte ihre leistungs-
fähigsten Arbeitskräfte zum Heeresdienste hergegeben und
infolgedessen größtenteils stillgelegt werden müssen, so daß
der Bedarf an Baukalk fast aufgehört hatte. Der Landwirt-
schaft war nur das Allernötigste an Arbeits- und Gespann-
kräften geblieben, um die Ernte besorgen und die Herbst-
bestellung in notdürftigster Weise verrichten zu können, wes-
halb die mehr Arbeits- und Gespannkraft erfordernde Kalk-
düngung im ersten Kriegsherbst unterbleiben oder sehr stark
eingeschränkt werden mußte. Nur in der Eisen- und Stahl-
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