1 Ueber eine Entdeckung, nach der alle Kritik
Ein jeder Satz muss einen Grund haben, ist das logische nicht
(formale) Princip der Erkenntniss, welches dem Satze des Widerspruchs Leser
nicht beigesellet, sondern untergeordnet ist.* Hin jedes Ding muss ihm a
seinen Grund haben, ist das transscendentale (materielle) Princip, haupt
welches kein Mensch aus dem Satze des Widerspruchs (und überhaupt blos a
aus blosen Begriffen, ohne Beziehung auf sinnliche Anschauung) jemals auswe
bewiesen hat, noch beweisen wird. Es ist ja offenbar genug und in der Ansch
Kritik unzählige Mal gesagt worden, dass ein transscendentales Prineip Nun i
über die Objeete und ihre Möglichkeit etwas a priori bestimmen müsse, von al)
mithin nicht, wie die logischen Prineipien thun, (indem sie von allem, licher
was die Möglichkeit des Objects betrifft, gänzlich abstrahiren,) blos die oder ı
formalen Bedingungen der Urtheile betreffe. Aber Herr EBERHARD Ject g
wollte S. 163 seinen Satz unter der Formel: alles hat einen Grund, nichts
durchsetzen , und indem er, (wie aus dem von ihm daselbst angeführten Realit
Beispiel zu ersehen ist,) den in der "That materiellen Grundsatz der Cau- Einse
salität vermittelst des Satzes des Widerspruchs einschleichen. lassen so mu
wollte, bedient er sich des Worts Alles, und hütet sich wohl zu sagen: den B
ein jedes Ding, weil es da gar zu sehr in die Augen gefallen wäre, in der
dass es nicht ein formaler und logischer, sondern materialer und trans- gründ
scendentaler Grundsatz der Erkenntniss sei, der schon in der Logik, dem 1
(wie jeder Grundsatz, der auf dem Satze des Widerspruchs beruht;) bei de
seinen Platz haben kann. -
Dass er aber darauf dringt, diesen transscendentalen Grundsatz Ja durch
aus dem Satze des Widerspruchs zu beweisen, das thut er gleichfalls physil]
den d
* Die Kritik hat den Unterschied zwischen problematischen und assertorischen RD
Urtheilen angemerkt. Ein assertorisches Urtheil ist ein Satz. Die Logiker thun er ihr
gar nicht recht daran, dass sie einen Satz durch ein mit Worten ausgedrücktes Meta]
Urtheil definiren; denn wir müssen uns auch zu Urtheilen, die wir nicht für Sätze allge
ausgeben, in Gedanken der Worte bedienen. In dem bedingten Satze: wenn ein aus d
Körper einfach ist, so ist er unveränderlich, ist ein Verhältniss zweier Urtheile, deren welch
keines ein Satz ist, sondern nur die Consequenz des letzteren (des consequens) aus dem
ersteren (antecedens) macht den Satz aus. Das Urtheil: einige Körper sind einfach, alsder
mag immer widersprechend sein, es kann gleichwohl doch aufgestellt werden, um zu her zı
sehen, was daraus folgte, wenn es als Assertion, d. i. als Satz gesagt würde. Das dass
assertorische Urtheil: ein jeder Körper ist theilbar, sagt mehr, als das blos proble- sonde:
matische, (man denke sich, ein jeder Körper sei theilbar etc.) und steht unter dem welch
allgemeinen logischen Prineip der Sätze, nämlich ein jeder Satz muss gegründet
(nicht ein blos mögliches Urtheil) sein, welches aus dem Satze des Widerspruchs
folgt. weil jener sonst kein Satz sein würde. den G
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