Full text: Immanuel Kant's sämmtliche Werke (6. Band)

14 Ueber eine Entdeckung, nach der alle Kritik 
diese Einschränkung im Sinne zu haben, kann Niemand den Obersatz 
einräumen. Wenn Jemand: eine gewisse Summe auf einen Glückswurf 
. : . . Bew 
setzt und gewinnt, so kann der, welcher ihm das Spiel abrathen will, 
gar wohl sagen: er hätte eben so gut einen Fehler werfen und so viel 
verlieren können, aber nur anstatt des Treffers, nicht Fehler und 
Treffer in demselben Wurfe zugleich. Der Künstler, der aus einem auch 
Stück Holz einen: Gott schnitzte, konnte eben so gut (statt dessen) eine Caus 
Bank daraus machen; aber daraus folgt nicht, dass er beides zugleich Gege 
daraus machen konnte. gelte 
Viertens ist der Satz selber, in der unbeschränkten Allgemein- näml 
heit, wie er da steht, wenn er von Sachen gelten soll, offenbar falsch; bewe 
denn nach demselben würde es schlechterdings nichts Unbedingtes will 
geben; dieser Ungemächlichkeit aber dadurch ausweichen zu wollen, stand 
dass man vom Urwesen sagt: es habe zwar auch einen Grund seines objec 
Daseins, aber der liege in ihm selber, ist ein Widerspruch; weil der SOnOT 
Grund des Daseins eines Dinges, als Realgrund, jederzeit von diesem MEN 
Dinge unterschieden sein, und dieses alsdann nothwendig als von einem eröfft 
anderen. abhängig gedacht werden muss. Von einem Satze kann ich 
wohl sagen, er habe den Grund (den logischen) seiner Wahrheit in sich 
selbst, weil der Begriff des Subjects etwas Anderes, als der des Prädicats 8 
ist, und von diesem den Grund enthalten kann; dagegen wenn ich von inende 
dem Dasein eines Dinges keinen andern Grund anzunehmen erlaube, lich w 
als dieses Ding selber, so will ich damit sagen, es habe weiter keinen dieser 
realen Grund. Pelze 
in der 
Herr EBERHARD hat also nichts von dem zu Stande gebracht, was me 
er in Absicht auf den Begriff der Causalität bewirken wollte, nämlich sie ein 
diese Kategorie, und muthmasslich mit ihr auch die übrigen, von Dingen Philos 
überhaupt geltend zu machen, ohne seine Gültigkeit zum Erkennt- Bear 
niss der Dinge auf Gegenstände der Erfahrung einzuschränken, und Sn 
hat sich vergeblich zu diesem Zwecke des souverainen Grundsatzes des A 
Widerspruchs bedient. Die Behauptung der Kritik steht immer fest: eret g. 
dass keine Kategorie die mindeste Erkenntniss enthalte oder hervor- lässigı 
bringen könne, wenn ihr nicht eine correspondirende Anschauung, Gegen 
die für uns Menschen. immer sinnlich ist, gegeben werden kann, mithin ET 
mit ihrem Gebrauch in Absicht auf theoretische Erkenntniss der Dinge daraus 
niemals über die Grenze aller möglichen Erfahrung hinaus reichen d. 1 
könne. ; merke 
der Eı
	        
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