50 Ueber eine Entdeckung, nach der alle Kritik
diese Bestimmung, ja sie muss nicht in die Definition kommen, wenn Von mM
es auch auf eine so belehrende Art, wie Herr EBERHARD es ausgeführt FYANISSC)
hat, von dem Subjecte bewiesen wäre; das gehört zur .Deduetion der (Proleg
Möglichkeit der Erkenntniss der Dinge durch solche Art Urtheile, die Ihm Ani
allererst nach der Definition erscheinen muss. Nun findet er aber die schreib
Definition unverständlich, zu weit oder zu enge, weil sie dieser seiner senom1
vermeinten näheren Bestimmung des Prädicats solcher Urtheile nicht Kritik
anpasst. stems
Um eine ganz klare, einfache Sache so sehr als möglich in Verwir- aufstel]
rung zu bringen, bedient sich Herr EBERHARD allerlei Mittel, die aber war: d:
eine für seine Absicht ganz widrige Wirkung thun. der Eı
S. 308 heisst es: „die ganze Metaphysik enthält, wie Herr Kant urthei
behauptet, lauter analytische Urtheile‘“ und führt, als Beleg seiner nenne,
Zumuthung, eine Stelle aus den Prolegomenen S. 331an. Er spricht Hände
dieses so aus, als ob ich es von der Metaphysik überhaupt sagte, da im falsc
doch an diesem Orte schlechterdings nur von der bisherigen Meta: N.
physik, sofern ihre Sätze auf gültige Beweise gegründet sind, nicht fe
die Rede ist. Denn von der Metaphysik an sich heisst es S. 36? der drücke:
Prolegomena: „eigentlich metaphysische Urtheile sind insgesammt ein Bei
synthetisch.“ Aber auch von der bisherigen wird in den Prolegomenen mit wol
unmittelbar nach der angeführten Stelle gesagt: „dass sie auch syn- a_nriori
thetische Sätze vortrage, die man ihr gerne einräumt, die sie ich ve!
aber niemals a priori bewiesen habe.‘ Also nicht, dass die bisherige schlech
Metaphysik keine synthetischen Sätze, (denn sie hat deren mehr, als nothwe
zuviel,) und unter diesen auch ganz wahre Sätze enthalte, (die nämlich nur 4 p
die Prineipien einer möglichen Erfahrung sind,). sondern nur dass sie men.“
keinen derselben aus Gründen a priori bewiesen habe, wird an der habe g«
gedachten Stelle behauptet, und um diese meine Behauptung zu wider* da_ ste]
legen, hätte Herr EBERHARD nur einen dergleichen apodiktisch bewie- A poste:
senen Satz anführen dürfen; denn der vom zureichenden Grunde, mit Attribu
seinem Beweise, S. 163—164 seines Magazins, wird meine Behauptung sen des
wahrlich nicht widerlegen. Ebenso angedichtet ists auch S. 314, „dass Herr E
ich behaupte, die Mathematik sei die einzige Wissenschaft, die synthe- Dinge.
tische Urtheile a priori enthalte.‘‘ Er hat die Stelle nicht angeführt, den He
wo dieses von mir gesagt sein solle; dass aber vielmehr das Gegentheil gegen |
1 s, Bd. IV, 8. 19.
2 ss Bd. IV, S. 21