60 Ueber eine Entdeckung, nach der alle Kritik
nämlich: dass es die reine dem Begriffe des Subjects untergelegte An- pirt
schauung sein müsse, an der es möglich, ja allein möglich ist, ein SyNn- Mögl
thetisches Prädicat a priori mit einem Begriffe zu verbinden. wenig
Was hierin entscheidet, ist, dass die Logik schlechterdings keine möch:
Auskunft über die Frage geben kann: wie synthetische Sätze « priori erweı
möglich sind. Wollte sie sagen: leitet aus dem, was das Wesen eures a prio
Begriffs ausmacht, die hinreichend dadurch bestimmten synthetischen nennt
Prädicate, (die alsdenn Attribute heissen werden,) ab; so sind. wir eben
so weit, wie vorher. Wie soll ich es anfangen, um mit meinem Begriffe vorge
über diesen Begriff selbst hinaus zu gehen, und mehr davon zu sagen, von a
als in ihm gedacht worden? Die Aufgabe wird nie aufgelöset, wenn Jich €
man die Bedingungen der Erkenntniss, wie die Logik thut, blos von sel.
Seiten des Verstandes in Anschlag bringt. Die Sinnlichkeit, und zwar wenn
als Vermögen einer Anschauung a priori, muss dabei mit in Betrachtung ten 4
gezogen werden, und wer in den Classificationen, die die Logik von mand
Begriffen macht, (indem sie, wie es auch sein muss, von allen Objeeten alles
derselben abstrahirt,) "Trost zu finden vermeint, wird Mühe und Arbeit kann
verlieren. Herr EsErnArD beurtheilt dagegen die Logik in dieser Ab- treffe
sicht und nach den Anzeigen, die er von dem Begriffe der Attribute auffa
(und dem diesen ausschliesslich angehörenden Grundsatze synthetischer übers
Urtheile @ priori, dem Satze des zureichenden Grundes,) hernimmt, für müÜüss
so reichhaltig und vielverheissend zum Aufschlusse dunkler Fragen in Eint|
der Transscendentalphilosophie, dass er gar S. 322 eine neue Tafel der könn
Eintheilung der Urtheile für die Logik entwirft, (in welcher ‚aber der auch
Verfasser der Kritik seinen ihm darin angewiesenen Platz verbittet,) wozu gen,
ihn JACcoBß BERNOULLI durch eine S. 320 angeführte, vermeintlich neue lichk
Eintheilung derselben veranlasst. Von dergleichen logischer Erfindung
könnte man wohl, wie es einmal in einer gelehrten Zeitung hiess, sagen: stens
zu N. ist, leider! wiederum ein neues Thermometer erfunden worden. den;
Denn so lange man sich noch immer mit den beiden festen Punkten der Anal
Eintheilung, dem Frost- und Siedepunkte des Wassers, begnügen muss, man
ohne das Verhältniss der Wärme in einem von beiden zur absoluten würc
Wärme bestimmen zu können, ist es einerlei, ob der Zwischenraum in diese
80 oder 100 Grade u. s. w. eingetheilt werde. So lange man also noch dass
nicht im Allgemeinen belehrt wird, wie denn Attribute, (versteht sich wie
synthetische,) die doch nicht aus dem Begriffe des Subjects selbst ent- dogn
wickelt werden können, dazu kommen, nothwendige Prädicate desselben- einzi
zu sein (S. 322,1, 2), oder wohl gar als solche mit dem Subijeete reei reine