Full text: Immanuel Kant's sämmtliche Werke (6. Band)

Oi Ueber eine Entdeckung, nach der alle Kritik 
der Metaphysik noch anzustellen wären, (und die anch wirklich seit IEDILEMN 
Kurzem angestellt worden.) Wenn nun sein Anhänger diese ‚Hin- ist, alle 
weisung auf ein besonderes damals noch zu suchendes Prineip für das dielsie 
(schon gefundene) Prineip (der synthetischen Erkenntniss) selbst aus- das un 
gibt, womit LEeIgNITZ eine neue Entdeckung gemacht zu haben’ gemeint wir K. 
gewesen, setzt er ihn da nicht dem Gespötte aus, indem er ihm eine Ersch 
Lobrede zu halten gedachte? schaffe 
II. Ist es wohl zu glauben, dass LEIBNITZ, ein so grosser Mathe- lungen 
matiker! die Körper aus Monaden, (hiemit auch den Raum aus einfachen Sinnlic 
Theilen) habe zusammensetzen wollen? Er meinte nicht die Körper- wohl d 
welt, sondern ihr für uns unerkennbares Substrat, die intelligible Welt, keit di 
die blos in der Idee der Vernunft liegt, und worin wir freilich alles, was preiszt 
wir darin als zusammengesetzte Substanz denken; uns als aus einfachen Sinnlic 
Substanzen bestehend vorstellen müssen. Auch scheint er, mit PrATo, a prior 
dem menschlichen Geiste ein ursprüngliches, obzwar jetzt nur verdun- ohne d 
keltes, intelleetuelles Anschauen dieser übersinnlichen Wesen beizu- sie the 
legen, davon er aber nichts auf die Sinnenwesen bezog, die er für auf lichkei 
eine besondere Art Anschauung, deren wir allein zum Behuf für uns pien « 
möglicher Erkenntnisse fähig sind, bezogene Dinge, in der strengsten Möglic 
Bedeutung für blose Erscheinungen, (speecifisch eigenthümliche) Formen Einhe 
der Anschauung gehalten wissen will; wobei man ‚sich durch seine Er- Erfah: 
klärung von der Sinnlichkeit, als einer verworrenen  Vorstellungsart, konnt! 
nicht stören, sondern vielmehr eine andere, seiner Absicht angemessenere, solche 
an deren Stelle setzen muss; weil sonst sein System nicht mit sich selbst durch 
zusammenstimmt. Diesen Fehler nun für absichtliche, weise Vorsicht sie, (al 
desselben aufzunehmen, (wie Nachahmer, um ihrem Originale recht eines 
ähnlich zu werden, auch seine Gebehrde- oder Sprachfehler nach- Kritik 
machen,) kann ihnen schwerlich zum Verdienst um die Ehre ihres Mögli 
Meisters angerechnet werden. Das Angeborensein gewisser Begriffe, beso1 
als ein Ausdruck für ein Grundvermögen in Ansehung der Prinei- stand. 
pien « priori unserer Erkenntniss, dessen er sich blos gegen Locke, der wenn 
keinen anderen, als empirischen Ursprung anerkennt, bedient, wird eben dieses 
so unrecht verstanden, wenn man es nach dem Buchstaben nimmt. LEIBN 
IIT. Ist es möglich zu glauben, dass LEIBNITZ mit seiner vorher- kennt 
bestimmten Harmonie zwischen Seele und Körper ein Zusammenpassen Mittel 
zweier von einander ihrer Natur nach ganz unabhängiger und durch wodur 
eigene Kräfte auch nicht in Gemeinschaft zu bringender Wesen ver- hatte, 
standen haben sollte? Das wäre ja gerade den Idealismus angekündigt; eine 2 
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