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gen abhold ist. Wenngleich die Stelen-nicht selten sind, +; - "Zu ungeheurer; sä“ Ungeheuerlicher Tät hatte sich die kritische
weibun, 2* der: Ton-der Darstellung: zu: hinreißender Eindringlich- Philosophie erhoben |: Wäs: konnte ihr noc<* heilig sein, wenn
ün: den 5 steigert und der Vortrag zur Wucht einer energischen sie sogar vor. der alt:ehrwürdigen -Metaphysik nicht Halt machte?
feit- fid ede „fich. erhöht. Zugegeben, 'daß das, was: von der Seele Wir nehmen: heutzutage das“ Kantische Ergebnis, daß die Meta-
Gebärs in seinen: Selbstbekenntnissen. und in seinen wissenschaft- physik in dem alten; | 3: -B. “von Aristoteles ' oder. Leibniz -verwäl:
[Rant * Schriften zum Ausdruk kommt, nicht den Zug eigentlicher teten: Sinne keine wahre Wissenschaft 'in der Weise der' Mathe-
Üchäi „aitigkeit trägt, nicht den Sturm der Leidenschaft atmet, wenn mathik und : der. mathematischen Naturwissenschaften sei, als die
Grof! sie vergleicht etwa mit dem affektdurchglühten Giordano Bruno Bekundung eines „äußersten Scarfsinnes “und als eine Tatsache
mär x der stimmungsreichen Erregbarkeit Schellings oder. Shopen- entgegen, mit der wir uns eben abzufinden haben. - Was aber
'omder8: aber es ist ja nicht nötig, dem dithyrambischen oder dior mußte diese Entscheidung den Zeitgenossen Kants, was mußte
nysischen >Typ anzugehören, oder in dem Spiel selbstgefälliger sie ihm selber bedeuten! Wit müssen uns einmal hineinverseßen
Darstellungen seines Wesens und in gefühlvollen Entladungen ticht sowohl in den theoretisch-wissenschaftlichen Sinn dieses Ex-
zu schwelgen, um dennoch der Reihe der innerlichst Aufgewühlten gebnisses, sondern in seinen seelisch-gemütvollen Gehalt und in
verbunden zu sein. Man versete sich einmal mit voller Hingabe die seelische Auswirkung dieses Ergebnisses, Hier war ein Schwert-
und vielleicht unter ausdrülichem Verzicht auf alle Aeußerungen, streich gefallen, der Zeiten von Zeiten, der Geschlechter von Ge-
die. Kant oder seine Freunde über sein Wesen getan haben, in schlechtern trennte. Der Verzicht auf die Metaphysik als Wissen-
das Geheimnis der Gemütslage, aus der die kritisch-philosophische schaft war, so paradox das auch klingen mag, viel mehr als die
Revolution und der revolutionäre Kritizigmus hervorgebrochen sind. einfa<e Preisgabe einer. Wissenschaft. Aus dem Herzen der
Alsdann wird sich ein ganz anderes Bild von der seelishen Jahrhunderte war durch einen operativen Eingriff von unerhörter
Verfassung Kants ergeben, als wir gewohntermäßen kennen, Originalität und* Kühnheit ein scheinbar wesentliches Stü> heraus-
Mag : sein, daß ihm selber jener gewaltige Heroismus niht geschnitten. Doch der große Operateur sah sich aus den tiefsten
voll und ganz gegenwärtig gewesen ist. Mag sein, daß von Gründen intellektueller und kritischer Wahrhaftigkeit zu diesem
dieser heldenhaften Stimmung in seinem äußeren Sich-Gehaben Eingriff gezwungen. Mochte dieser Schnitt auch ihn selber, den
garnichts - oder 'nur sehr wenig sich ausprägt: Die titanenhafte Operateur, der eine tiefe, oft eingestandene Liebe zur Metaphysik
Stärke 'Kants erfüllt dennoch jede Zeile seiner Werke, Es lebt hegte, schmerzlichst berühren: Sein intellektueller HeroisSmus war
in ihm eine heroische Unbedingtheit, eine prometheische Kühnheit, so groß, seine wissenschaftliche Redlichkeit war so sehr ausgebildet,
die es allererst verständlih machen, daß Kant uns und der daß er diesem Heroismus einen seiner Lieblinge opferte. Sicher-
ganzen, ihm folgenden Kultur ein Schisal geworden ist. =- lich hätte Kant die alte dogmatische Metaphysik gern beibehalten
- = Versuchen wir nunmehr, die Grundzüge dieses Heroismus und anerkannt, wenn sie den Forderungen der Kritik standgehalten
näher. zu. beleuchten. Wir stoßen hier zunächst auf einen unver- hätte. Keine Frage: Der Verzicht auf sie war in seiner Seele
dleichlihen Heroismus an intellektueller Entschiedenheit. Diese von einer tiefen Erschütterung begleitet. Denn troß allem empfand
intellektuelle Kühnheit läßt sich bereits in der Aufgabe wahr- er eine unleugbare Verehrung für den alten dogmatischen Ratio-
nehmen, die Kant sich gestellt EN Denn so sehr unser Denker nalismus und für dessen himmelstürmendes Beginnen einer wissen-
auch von ' der unantastbaren Geltung der Euklidishen Mathematik schaftlichen Erkenntnis des Absoluten. Sonst hätte Kant sich in
und der Newtonischen Physik überzeugt ist, und so sehr er sich positiver und negativer Beziehung nicht so viel Mühe mit der
diesen Wissenschaften in seiner Eigenschaft als Vertreter einer Widerlegung der Metaphysik gemacht. Sie saß tief in seinem
bestimmten Richtung: der Naturerkenntnis anschließt, sd nimmt Gemüt, und seine Befreiung von ihr, sofern sie den Geltungs-
er troßdem selbst diese Wissenschaften nicht ohne weiteres dogs wert einer Wissenschaft beanspruchte, kann nicht anders denn als
matisch hin. Er sucht. sie vielmehr abzuleiten aus den „Stamm- ein Ausdru> eines: urmächtigen Heroismus angesehen werden,
begriffen des Verstandes"; er sucht sie zu beglaubigen dur< die der sich auch seiner teuersten Urteile entledigt, wenn er sie als
immanenten Formen der Vernunft. Und erst nachdem ihm diese Vorurteile durchschaut hat. Wie zahlreich sind dagegen diejenigen
Beglaubigung und Begründung gelungen ist, gelten ihm jene Fälle, die jenen Heroismus vermissen lassen, d. h. die Fälle, in
Wissenschaften als wirkliche und strenge Wissenschaften. Deshalb denen der Liebhaber der Metaphysik sich zugunsten seiner Neigung
ist: es einfach nicht wahr, daß Kant, wie so oft, aber fälschliher- in waghalsige und vorschnelle metaphysische Konstruktionen verliert,
weise behauptet wird, ein blinder und eingeschworener Anhänger befangen in der gewollten oder ungewollten. Selbsttäuschung, auf
der Überlieferten Mathematik und der mechanistisch -newtonischen diese Weise sein metaphysisches Bedürfnis auf einem rechtmäßi-
Weltauffassung gewesen sei. Zieht er nicht auch sie vor den gen wissenschaftlihen Wege befriedigen zu können bezw, befriedigt
Richterstuhl der Vernunft? Ia, gebraucht er sie im lehten Grunde zu haben. Kant jedoch gibt in seinem unentwegten Heroismus
nicht überhaupt nur als ein Beispiel zum Erweis für die formende yon den Methoden und Ergebnissen seiner Kritik einem bloßen
und konstruktive Begabung der Vernunft? Daß sie da sind, also Werlangen zuliebe nichts preis. =“ =
der Umstand ihres Vorhanden- und Anerkanntseins, genügt ihm Die eiserne Folgerichtigkeit seines Denkens hatte ihn zur
keineswegs als Bürgschaft ihres wissenschaftlihen Wertes. Das YQblehnung der alten, dogmatischen Metaphysik geführt, die da
zeigt sich. ganz klar auch darin, daß Kant in messerscharfer Be- versucht hatte, auf dem Wege theoretischer Beweisführung das
weisführung den Punkt aufdeckt, der die Grenze ihrer Geltung Ysolute zu bestimmen. Wie gesichert, wie unantastbar, wie er-
bezeichnet: Diese Grenze ist das Reich der Erfahrung, ist das probt schienen diese metaphysischen Unternehmungen, die sich der
Reich der Erscheinungswelt. .. n | ; allgemein anerkannten, durch die Jahrtausende und durch die
Dadurch aber unterbindet und vernichtet er ihren alten, jahr- Deduktionen des Verstandes gehärteten Gedankenformen und Beweis-
yundertelang anerkannten Anspruch, uns“ auch ein Wissen vom Jänge bedienten. War dadurch, daß ihre wissenschaftliche Un-
Absoluten zu vermitteln. Seine „Kritik“ der Mathematik und tauglichkeit für den genannten Zwe> von Kant dargetan worden
der -Naturwissenschaften - bedeutet zwar auf der einen Seite ihre war, nicht eine der stärksten Beziehungen des Menschen zum
theoretische Begründung und Rechtfertigung als strenge und ein«- ! : -.. 1 , ö
x wes : 0... Absoluten zerrissen? Wie ließ sich jezt die metaphysische Brücke
wandfreie Wissenschaften, auf der anderen Seite aber zugleich ihre : ;
| ; ; “ zum Grund und Wesen der Erscheinungen wiederfinden?
energische Einschränkung auf das Feld der erfahrbaren Erschei- ; : : -
> : : ! - Eine Aufgabe von unerhörter Bedeutung: Aber die Lösung,
nungen, d. h. auf dasjemge Reich, das sie bei ihrer metaphysi- die “Kant. | b zeigt deit Heroismas Jeiner G
[<en Anwendung einfach überfliegen zu können glaubten bezw. *'* on hr . gab, zeigt nun “den Heroismus seiner Gesinnung
vorgaben. Der intellektuelle Zug des Kantischen Heroi8mus, den wir 997 einer neiten, von einer tieferen Seite, Denn welche Stärke
in diesem Zusammenhang vorerst im Auge haben, offenbart sich aber in des Gemütes spricht darin sich aus, daß Kant lehrt: der Weg
der 'unentwegten kritisch-richterlichen Einstellung auch gegenüber zum Absoluten, . den wir alle suchen und den wir alle finden
jenem so hoch gepriesenen, von den Jahrhunderten mit Verehrung müssen, läuft nicht auf den gebahnten Pfaden allgemeingültiger
und Verherrlichung bedachten dogmatischen Rationalismus, Es liegt Erkenntnisse, sondern wir selber sind es, die ihn in freier, sittlicher
schon etwas sehr Berechtigtes in Moses Mendelssohns Klage ==, Selbstverantwortlichkeit schaffen und auf Grund dieser Freiheitstat
ia Entsezensruf von dem „AlYeszermalmer“ Kant, -- -- einschlagen müssen.