Full text: Kant

he: fordert Kant beim schönen Gegenstande innerhalb der Vernunft, inner- 
WIE halb des Kulturbewußtseins. Da sie aber transzendentale Bedingung 
mus für die Wirklichkeit ist, der sich das Normprinzip der sittlichen Ge- 
die staltungskräfte des Wirklichen einordnet, so wird sie zugleich zur 
Ge: Gestaltungsnorm und Gestaltungsmöglichkeit für das Leben, für die 
lge- Zusammenhänge der menschlichen Gesellschaft, für einen Geschichts- 
Ligst prozeß, der nach Zielen strebend vorzustellen ist. 
am- Diesem Gedanken der Anpassung des Sinnlichen an die Idee ver- 
Aus: leiht Kant einen unmittelbaren und überzeugenden Ausdruck in seiner 
ter. Theorie vom Ideal der Schönheit. (V, 232 f.) Mit dem Ideal verbindet 
iner Kant den Gedanken eines einzelnen, individuellen Wesens, das einer 
°her Idee „adäquat‘“ ist. Wenn nun aber niemals ein Haus oder ein Tier, 
sondern allein der Mensch des Schönheitsideals fähig ist, so bedarf 
ein: es noch einer besonderen Bestimmung. Und diese liegt darin, daß 
und „das Ideal in dem Ausdrucke des Sittlichen“ besteht. Das Kunstwerk 
uch als menschliche Gestalt wird für Kant zur sinnlichen Erscheinung der 
nen. sittlichen Ideen und gewinnt damit die Bestimmung, in der sich am 
Na: schärfsten die Normativität der Werte offenbart. Man weiß, wie 
"age Schillers Ästhetik diesen Gedanken für das Problem der menschlichen 
„SO Bildung ausgewertet hat, das Rigorose der kantischen Sittlichkeit mit 
zun: der milden Harmonie der ästhetischen Werte vermählend. 
sche 10. Mit jedem gültigen Werte ist unnachläßlich die unbedingte 
iche Forderung, sein Gesolltwerden, und zugleich die relative Möglichkeit 
den seiner Verwirklichung gesetzt. Den Gesichtspunkt des normierenden 
‚hen Sollens hatte Kant berücksichtigt, indem er den ästhetischen Wert als 
‚hen sinnlichen Ausdruck der übersinnlichen Welt der Freiheitsgesetzlich- 
rer keit in den ästhetischen Ideen und im Symbol des Guten betrachtete. 
iner Das theoretische Vermögen ist „mit dem praktischen auf gemein- 
her schaftliche und unbekannte Art zur Einheit verbunden“, (V. 353.) 
her Der Möglichkeit der Verwirklichung ästhetischer Einzelwerte tritt 
ren Kant näher, indem er sie nach den zwei Richtungen der subjektiven 
dem Produktion und der objektiven Produkte ins Auge faßt. Der ästhe- 
RES tische Gegenstand, auch der schöne Gegenstand einer von Menschen- 
heit hand unberührten Natur, ist stets in transzendentaler Bedeutung 
der durchs Ich produziert. Aber innerhalb dieses transzendentalen Be- 
ann griffs der Produktion tritt unter technischen Gesichtspunkten eine 
der Spaltung ein. Es gibt ein aktives und ein passives Produzieren. Im 
erth ersten Fall ist das Schöne ein Gegenstand in seiner künstlerischen 
den; Produktion, im zweiten ist es Gegenstand ästhetischen Genusses von 
and Individuen mit künstlerischer Sehweise. Das künstlerische Hervor- 
181
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.