Full text: Kant

ein- ung, die zur bestimmten Erfahrung leiten sollte, auf sie einigen Ein- 
dern fluß haben kann, sie zu erweitern und zu vermehren, machen diese 
Welt unbedingte Vollständigkeit nicht allein thunlich, sondern auch noth- 
zum wendig ..... Ein solches System der reinen (speculativen) Vernunft 
die. hoffe ich unter dem Titel Metaphysik der Natur selbst zu liefern.“ 
ein (IV, 13.) Der absolute Verstand interferiert durch das Medium der 
utes psychischen Gegenwärtigkeitsforderung mit unserem, endlichen Ver- 
'ver- stande. Die Metaphysik ist daher nichts anderes, als die Theorie der 
iner absoluten Vernunft, d. h. unserer Vernunft sub specie der psychischen 
‚heit Gegenwärtigkeitsforderung für den Erkenntnisprozeß. 
it in Hieraus ergeben sich mit innerer Notwendigkeit ihre hauptsäch- 
Er- lichsten Gegenstände. Die erkenntnistheoretische Grundrelation war 
/ert- Ich-Urteilsgesetzlichkeit. In der Metaphysik wird sie durch die Formel 
Persönlichkeit—Weltganzheit ersetzt. Oder da wir die Persönlichkeit 
L. h. in ihrem überzeitlichen Gehalt als Seele ansehen dürfen, sind Seele 
gen- und Welt und deren Verhältnis zwei Hauptthemen der Metaphysik. 
len, Weil nun die moralische Persönlichkeit objektiv gültige Werte im 
aber Rahmen ihrer persönlichen Wertrangordnung zu verwirklichen ‚strebt, 
ımt. nimmt sie in individueller Form an der Verwirklichung der Werte- 
ımt- welt teil und sichert sich so ihren Anteil an den ewigen Werten, am 
zeß Kulturideal. Sie erlangt so kraft ihrer Tugend die Unsterblichkeit der 
7oll- Seele. Soweit die Einzelseele in ihrem Erdendasein darnach gestrebt 
Ver- hat, ihr eigenes Leben mit Kulturinhalt, mit der Verwirklichung ihrer 
aren Pflichten als göttlicher Gebote auszufüllen, lebt dieser Inhalt als indi- 
des vidueller Sinn über die Begrenztheit des biologischen Eigenlebens des 
haf- Einzelnen hinaus, indem es als ein Moment in dem zeitlichen und 
‚von ideellen Prozeß der Gottwerdung der Menschheit für immer mitwirkt. 
Iche Weil diese Seele einmal gewesen ist, bleibt sie für immer aufgehoben 
ver- im Prozeß der Kulturwertverwirklichung als der individuelle Beitrag 
ach- eines Einzigen und Einzigartigen. Im Begriff des Kulturideals als dem 
ılles Inbegriff des zeitlos Gültigen ist die Gesinnung und das Lebenswerk 
nin- der Einzelseele als eine Einzigkeit in dem Sinngehalt dieses Ideals 
ium zeitlos geborgen, hat sie eine zeitlos gültige Stelle. Oder im Gleichnis 
net. gesprochen: Die Erinnerung Gottes an die besonderen Verwirklichun- 
aus gen seiner eigenen Wertpersönlichkeit im Prozeß der Weltgeschichte 
Ibst behält die Einzelseele im Gedächtnis. Bedenkt man noch, daß die 
ein- Freiheitsgesetzgebung das System der objektiven Werte bedeutet, dann 
heit sind Seele, Welt, Freiheit und Unsterblichkeit der Seele die Grund- 
hne pfeiler jeder Metaphysik, zu denen als übergreifende letzte Ganzheit 
lau- nur noch der Gottesbegriff hinzutreten muß. 
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