cur Maßstäbe entspricht auf der Seite der Tatsachen, über die sich die
ler Metaphysik besinnt, d. h. auf der Seite der historischen Gegebenheit
itt eines Kulturzustandes das tatsächliche Kulturbewußtsein. Dieses ent-
Ct behrt jener methodischen Besinnung. Denn es stellt das naive Bewußt-
RL sein der höchsten Wertmaßstäbe einer Zeit dar. Es bedeutet die tat-
ird sächliche Maxime des Wertens einer Zeit, die natürlich in sich höchst
er mannigfaltig, ja widerspruchsvoll ist im Hinblick auf die verschiede-
er nen Gemeinschaften im modernen Staatsleben. Dabei enthält das Kul-
nd turbewußtsein aber implizit die entsprechende Metaphysik, die jedoch
AL nicht als System darin entfaltet ist. Es enthält vermöge der Beziehung
aß zum Tatsächlichen mehr als die Metaphysik. Sein Sinngehalt muß die
SB Möglichkeit in sich bergen, Kollektivbewußtsein für seine und über-
m haupt für die Kultur werden zu können. Dieses mögliche Kollektiv-
1.“ bewußtsein ist nicht mehr das tatsächliche, sondern das normative.
ck Dieses analysiert Kant in „unserer‘“ Vernunft. Vermöge dieses Zu-
sammenhangs mit der Metaphysik ist dieses verknüpft mit dem über-
1e- zeitlichen Gehalt der Metaphysik, wie auch der einzelnen absoluten
m Werte. Kant schürft nach diesem Ewigkeitsgehalt des normativen
on Kulturbewußtseins, indem er seine moralische Wertfunktion in den
Ad Vordergrund stellt, die zum Hintergrunde seine ethische Metaphysik
alt hat. Bei dieser Analyse treten ihm aber auch die anderen Grundwerte
um heraus, sodaß sein Werk nicht bloß Theorie des tatsächlichen Kultur-
Be bewußtseins seiner Zeit ist, sondern sich zur Höhe der Theorie des
n- normativen Kulturbewußtseins überhaupt erhebt.
‚er Kants System durchmißt die Gesamtheit der möglichen Lebens-
er bezüge, soweit deren Grundlinien in Frage stehen. In der Aufweisung
q- der Einheit dieser Bezüge gipfelt Kants Denken. Der logische Fanatis-
SE mus dieses Denkens zerbohrt förmlich jeden einzelnen Kulturwert
Al durch die Schärfe und Tiefe seiner begrifflichen Neuschöpfungen.
le Aber vor der sinnhaften Einheit der Kulturwerte macht dieser Zer-
5 gliederungsprozeß Halt. Gerade diese Einheit führt aus der wissen-
ch schaftlichen Philosophie hinaus und ist daher auch für Kant nicht
d- bloß in Begriffen der wissenschaftlichen Philosophie bestimmbar.
Das Kulturbewußtsein in seiner bewußtseinsmäßigen Einheit, also
- die Einheit, die seine Hauptwerke und ihre geschlossenen Themen
ßt miteinander verbindet, ist ideenhafte Ganzheit, ist Wertgestalt und
E daher ichhaft gegliedert. So sehr für den einzelnen Kulturwert der
;1e Primat des Begriffes, der Primat der theoretischen Vernunft bestehen
°h bleibt, so zweifellos wandelt sich dieser Primat gegenüber der Ganz-
°n heit der Kulturwerte, in der sie sich zusammenfassen zum Kultur-
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