chen bildens. Auf dieses Beiwerk muß hier verzichtet werden, um die
1 Hauptlinien deutlicher heraustreten zu lassen.
. Wenn wir es nur mit den ewigen Grundtönen dieser unendlichen
Melodie zu tun haben, so können für uns die Fragen beiseite gescho-
ben werden, unter welchen besonderen historischen Umständen, auf
lt ist, Grund welcher „Einflüsse“ das philosophische Individuum die großen
keine Möglichkeiten geistiger Grundwerte und Grundnormen schöpferisch
tische durchdacht hat. Vielmehr im Mittelpunkt des Interesses steht das
; min- Problem: Welcher zeitlos gültige Sinn kann aus den Antworten her-
risiert ausgelesen werden, die Kant auf die bestimmenden Lebensfragen der
lichen abendländischen Kultur gegeben hat. Denn eben Kant gehört zu jenen,
mn Be- die die Grundtöne in dem geistigen Gefüge der abendländischen Kul-
H VEr- tur vernommen und sie um entscheidende Motive bereichert haben;
anken entscheidend, d. h. so, daß gewisse Rhythmen dem Wechselspiel zwi-
inzel- schen der Wahrheit von heute und dem Irrtum von gestern entrückt
Gan- sind. Kant soll verstanden werden als Vertreter, ja als Schöpfer einer
Wie typischen Geistesrichtung, vom Kulturbewußtsein unserer Tage aus,
oden- soll begriffen werden als die eine mögliche Einheit, die den letzten
n Ge- Lebensbezügen durch theoretisches Denken gegeben werden kann.
eiben. Die letzten Lebensbezüge bestehen in der theoretischen wie prak-
n, die tischen Abhängigkeit des einzelnen von gewissen, umfassenden Er-
it der lebnisganzheiten, die das Subjektive und das Objektive überhaupt und
Was die diese Gegensätze in sich aufhebende Totalität repräsentieren, näm-
it un- lich von der Seele, der Welt und Gott, die denn auch gemeinhin und
geisti- von altersher als die Probleme der Metaphysik angesehen werden, so-
„ Der fern sie in dieser umfassenden Ganzheit genommen werden. Sie sind
ıulbe- es, die für jedes ins Einzelne gehende Philosophieren den plastisch
‚egriff gestaltenden Hintergrund, den stilisierenden Gesamtrahmen abgeben.
Ihnen wenden wir uns daher zunächst zu, um an ihrer zeitlichen,
‘'bens- also historischen Gegebenheit diejenigen Grundlinien herauszuheben,
it der die die ewige Problematik der metaphysischen Ideen bedeuten. Da-
ıe mit bei darf das Zeitlich-Individuelle für uns nur das dichte und viel-
ı ver- farbige Kleid bedeuten, aus dem sie herauswachsend dem geistigen
s nur Auge sichtbar werden und von dem aus sie in ihrer Beziehung zum
; sind heutigen Flusse geistigen Lebens, von dem allein aus für uns Kants
1g als System sich „verstehen“ läßt, erkannt werden können. Insofern müs-
K«nüp- sen also auch die historischen Bedingungen, unter denen Kants Sy-
a gei- stem steht, durchaus gewürdigt werden, darf der historische, relati-
werk, vierende Maßstab für die Beurteilung der Leistung Kants nicht außer
Um- acht gelassen werden. Die Stufe der Erkenntnis, die Kant erreicht hat,
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