nft konflikte des Kulturdaseins sich zum Problem gemacht hat. Nur was
len den allgemeinsten Begriffen an den Tatsachen sittlicher Problematik
ber zugänglich ist, hat Kant in den Kreis seiner ethischen Betrachtungen
ar. gezogen, allerdings mit einer beispiellosen Schärfe und einer Tiefe be-
OT- handelt, die das eigentliche Grundproblem des Ethischen, die Objek-
jen tivität und die Eigengesetzlichkeit der höchsten Wertbegriffe, ergreift.
als Aber an all den feinen Verästelungen des sittlichen Bewußtseins, in
over die etwa das Problem der Sexualität, der Ehe, das Problem der Arbeit
Teil sich verzweigen, scheint er doch wesentlich vorbeizugehen. Dem
In, Reichtum theoretischer Fragestellungen steht eine unleugbare, nicht
en, durch die abnehmenden Geisteskräfte höheren Alters entschuldbare
Armut in der Mannigfaltigkeit der sittlichen Probleme gegenüber.
em Das Gestaltprinzip des kantischen Systems ist also die Logik, aber
:h- nicht die traditionelle Logik, wie sie die vorkantische Zeit nach zwei
;h- verschiedenen Richtungen hin entwickelt hatte, sondern Kant ist der
ler Schöpfer ganz neuer Funktionen des Logischen, die kurz in dem
die Worte Gegenstandslogik zusammengefaßt werden können. Diese Ge-
ive genstandslogik unterscheidet sich also wesentlich von den Gestalt-
1d. prinzipien, die die Zeiten des Philosophierens vor Kant beherrschen.
alt Dagegen übernimmt Kant in völliger Kontinuität den metaphysischen
Te- Gehalt der Systeme seiner Vorgänger. Seine Fragestellung, wie Meta-
les physik möglich sei, läßt in seiner Ideenlehre den Inhalt der bisherigen
1sS, Metaphysik unangetastet. Er übernimmt in den Ideen ihre Haupt-
lie probleme, während er durch seine Formulierungen der Problematik
‚0- des Logischen in seiner Kategorienlehre ein neues System von Urteilen
ür erzeugt, die den Gültigkeitscharakter des Logischen von einer bisher
ng ungekannten Seite her offenbaren und bis in die Ideen hineinreichen,
h- ihnen eine neue Wahrheitsgestalt gebend.
us 2. Die Gestaltprinzipien des Aufklärungszeitalters sind nicht be-
jei schränkt auf die Grundfragen, die ein philosophisches System gestal-
T- ten, sondern weil sie methodisch zu den letzten Bezügen des Lebens
te ebenfalls Stellung zu nehmen suchen, bilden sie zugleich das Rück-
H- grat von Weltanschauungen, ja aus dem Persönlich-Individuellen
3- heraustretend, gewinnen sie den Wahrheitswert von Prinzipien eines
B- bestimmt definierbaren Kulturbewußtseins; sie erweitern sich daher
a- zu metaphysisch konstruierten Einheitsansichten über die damalige
2m Kultur. Je nach den Erkenntniswerten, die sie an die Spitze ihrer
nm metaphysischen Wertrangordnungen stellen, gewähren sie den An-
- blick der Welt von zwei Seiten her. Die eine Ansicht ist der Rationalis-
mus und sein notwendiger Widerpart ist der Sensualismus, um So-
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