90 I.Buchgeschichte 
tete bis 1499, worauf er Ulm verließ. — Vgl. Adolf Schmidt. Jo- 
hann Reger in Ulm, der Drucker des Briefs des Bundes in Schwa- 
ben. In: Zentralbl. f. Bibliothekswesen 25, 1908, S. 302. 
Johannes Regiomontanus s. Müller. 
Johann Reinhard s. Grüninger. 
Markus Reinhard, ein Verwandter des Grüninger, hatte 1477 
bis 1482 mit Nicolaus Philippi in Lyon gedruckt. Philippi verband 
sich dann mit Jean Du Pre (Legenda aurea in französischer 
Sprache), Reinhard aber druckte selbständig seit 1490 in Kirch- 
heim (Klein Troya, im Elsaß) 3 Ausgaben der Horae, das Zeit- 
glöcklein und eine Praktika. 
Ludwig von Renchen druckte in Köln 1483—1505, ohne ma- 
teriellen Erfolg. In den 80er Jahren verwendete er Holzschnitte, 
die früher im Besitz Heinrich Knoblochtzers gewesen waren. 
Franz Renner de Hailbrun, Drucker in Venedig 1471—1483, 
und zwar bis 1472 allein, dann vier Jahre mit Nicolaus de Franc- 
fordia. (16 Werke), darauf zwei Jahre mit Petrus de Bartua ge- 
meinsam (5 Werke), von 1478 an wieder allein. Sein erster Druck 
ist das Quadragesimale des Leonardus de Utino 1471, Hain 16124, 
in schöner römischer Type, während er später gotische Typen 
verwendete. 
Druckerei Retro Minores, so genannt von ihrer Lage hinter 
dem Kloster der Minoriten, arbeitete in Köln seit 1497, ging 1504 
an Martin von Werden über (bis 1516), dann an dessen Witwe 
Elisabeth. Diese Presse druckte besonders für Heinrich Quentell. 
— Vgl. Ernst Voulli&me. Die Druckerei Retro minores in Köln 
und Heinrich Quentell. In: Zentralbl. f. Bibliothekswesen 28, 1911, 
S. 97. 
Erhard Reuwich-. aus Utrecht, Maler, Begleiter des Mainzer 
Domdechanten Bernhard von Breydenbach auf seiner Reise zum 
Heiligen Grab 1483, zeichnete die drei Auflagen vom 11. II. 1486 
(latein.), 21. VI. 1486 (deutsche Ausg.) und 24. V. 1488 (fläm.), 
Hain 3956, 3959, 3963. Er dürfte nicht selbst gedruckt haben, wie 
dort angegeben ist. 
Georg Reyser druckte 1479 mit Stephan Dold und Johann 
Beckenhub in Würzburg ein Breviarium Herbipolense, Hain 3845,