Kurze Biographien der wichtigsten Drucker 125
N, Zunächst ein kurzer Überblick über die in diesem Jahrhundert
ch in der Türkei auftauchende Drucktätigkeit.
er. Weitaus die größte Zahl der türkischen Drucke fällt in die
la- letzten Jahrzehnte; der erste von Moslims in der Türkei her-
gestellte Druck ist von 1728, während Andersgläubige schon
ch früher, aber im geheimen arbeiteten. Griechische Druckereien er-
zZ), scheinen in Konstantinopel seit 1627, jüdische seit Anfang des
M- XVI. Jahrhunderts; das erste hebräische in Konstantinopel er-
on schienene Buch datiert vom Jahre 1503.
tte Das späte Auftreten der Druckkunst in der Türkei findet seine
ht- Begründung in den religiösen Bedenken, da der Druck für re-
ligions- und staatsgefährlich galt. Erst im Jahre 1728 wurde, wie
der Breslauer Arzt Joh. Christian Kundmann in seinem Werke
Rariora naturae et artis item in re medica, Breslau und Leipzig
1737 erzählt, die erste türkische Buchdruckerei in Konstantinopel
errichtet.
n Achmed Ill. und sein Großvezier Ibrahim Pascha hatten neben
für vielen anderen Bauten 1719 im Serail des Sultans die erste öffent-
der liche Bibliothek geschaffen und erteilten 1727 dem Said Efendi,
ken der als Sohn des Gesandten Muhammed Efendi diesen auf seinen
ıde Reisen im Jahre 1720 begleitet und Paris besucht hatte, sowie
Ich dem ungarischen Renegaten Ibrahim Mutafarrika — einem ge-
en wandten Manne, der als Geograph und Physiker, Schriftsteller
x und Übersetzer, Korrektor und Drucker Gutes leistete — die Er-
HC laubnis, in der kaiserlichen Anstalt in Konstantinopel zu drucken.
ste Bedingung war vorherige Zensur durch vier dazu bestimmte Ge-
fig lehrte und Richter und Ausschaltung aller religiösen Bücher. Ge-
sellen und Setzer wurden aus Wien, Pressen aus Frankreich be-
opf zogen.
her Das erste Werk dieser Druckerei ist das berühmte arabische
der Lexikon des Dschauhari in der türkischen Übersetzung des Wan-
ınd küli in 2 Foliobänden. Das Werk, das auch einen Abschnitt über
er, die Notwendigkeit und den Nutzen der Typographie enthält,
[ta- erschien im Jahre 1728 und wurde später (1756) nochmals auf-
cht, gelegt.
ser Das zweite Buch ist Hadschi Halifas Tuhfat al-kibar fi asfär al-
bihär (Das Geschenk der Großen über die Reisen auf den Mee-