140 I. Buchgeschichte
Wien ein und begann mit der Herausgabe verschiedener Kunst- &
werke, besonders als 1883 auch die Heliogravüre nach Kli? Ver- F
fahren aufkam. 1885 gab er die Kunstwerke älterer und neuerer Tr
Meister heraus. Am 24. März 1902 starb er im Alter von 69 Jahren. 4
Seit seinem Tode heißt die Firma Wiener Kunstdruck-Aktien-
Gesellschaft vorm. J. Löwy.
Druckerei und Verlags-Aktien-Gesellschaft Leykam in Graz.
Andreas Leykam aus Mainz errichtete 1782 in Graz eine Buch-
druckerei, erwarb eine Papiermühle und brachte eine ganze Reihe
von Buchdruckereien und Zeitungen in seinen Besitz, so 1806 die
Buchdruckerei der Familie Beck von Widmannstätter, die schon
seit der Mitte des XVII. Jahrhunderts bestand.
Als er 1826 starb, ging das Geschäft auf seinen Enkel Friedrich
Lenk über, der es unter der Firma „A. Leykams Erben“ {fort-
führte. Dieser errichtete 1832 eine Lithographie und Stein-
druckerei, stellte 1833 die erste Buchdruckschnellpresse in Graz
auf und setzte 1837 in seiner Papierfabrik als erster in Steiermark
eine Papiermaschine für endloses Papier in Betrieb.
Als 1882 die „Aktien-Gesellschaft Leykam-Josephsthal‘“ sich
ganz auf die Papierindustrie verlegen wollte, gründete eine Anzahl
Grazer Bürger eine neue Aktien-Gesellschaft unter dem oben an-
geführten Firmentitel, kaufte die Buchdruckerei, Schriftgießerei
und lithographische Anstalt auf und begann ihre Tätigkeit im
April 1883. Der Verlag druckt unter anderem auch den von
P. K. Rosegger ins Leben gerufenen „Heimgarten‘“‘.
Mechitharistenbuchdruckerei, Wien.
Als die Franzosen nach dem Preßburger Frieden 1809 Triest in
Besitz nahmen und die Mechitharisten als gute Österreicher feind-
selig behandelten, übersiedelten diese mit ihrer orientalischen und
okzidentalischen Druckerei, die sie in Triest seit 1775 betrieben
hatten, 1811 nach Wien. Die erste Wiener Arbeit der Firma (K. K.
armenische Buchdruckerei) war ein „Leben der Heil. Jungfrau
Maria“ in armenischer Sprache, ihr Direktor Aristaces Azaria. Der
Firmenname wurde aber bald in „Buchdruckerei der Mechitha-
risten-Kongregation in orientalischen und okzidentalischen Spra-
chen‘ umgeändert.
Die Kongregation druckte Bücher bis zum Jahre 1873, wo Karl