Buchtitel 177
stellt, inkunabel-Forschung. In: Zentralbl. f. Bibliothekswesen 19,
wgne- 1902, S. 569{f.
Wolf, Joh. Musikalische Schrifttafeln. Bückeburg 1923.
Aufl.
eICHE Buchtitel
Der Titel des modernen Buches in seiner althergebrachten Aus-
1907. stattung ist ein Fremdkörper im Buch. Das Titelblatt ist keine
En: Buchseite und sticht von dieser ab, da das Schriftfeld hier nicht
ausgefüllt, sondern höchstens ein paar Zeilen gebracht werden,
ıphie die weder in der Größe noch in der Form mit dem Innern über-
einstimmen. Ja man hat einem Buch in Frakturtypen ein Titel-
1911. blatt in Antiqua vorgesetzt oder umgekehrt, was sich nicht mehr
1901. wie bei den Vorbildern aus den früheren Zeiten mit dem Be-
‚burg wußtsein entschuldigen läßt, daß die Antiquatype in ihrer kahlen
Form in einen schönen reich umrandeten Titel nicht hineinpasse,
jsch- sondern daß ein solcher die weit ornamentalere Form der Frak-
ipzig turschrift erfordere. Die Rückseite ist meist leer und weicht eben-
falls von der Buchseite ab. Es liegt darin etwas Unharmonisches,
erste das wir uns nur deshalb gefallen lassen, weil wir daran ge-
und wöhnt sind.
In der Handschrift schied sich das Titelbild, wenn ein solches
sung vorhanden war, von selbst von dem Innern ab und enthielt nur
1920 eine kurze Bezeichnung, eine Form, die hie und da auch von den
) Inkunabeldruckern nachgeahmt wurde. Es machte keinen An-
spruch, zum Buch zu gehören.
nn Die 42zeilige Bibel und Gutenbergs erste Nachfolger im Buch-
iblio- druck beginnen, von der weiter unten genannten Bulla cruciata
abgesehen, gleich mit der ersten Textseite; erst später, so in
1903. Durandus, Rationale, ca. 1464, Hain 6461, in den Drucken des
ntore Sweinheim in Rom vom Jahre 1468 an, wird das erste Blatt oder
Bo- die erste Seite als Schutzblatt oder zur Verzeichnung des Titels
freigelassen.
ausik Das Buch mußte aber einen Titel, einen Namen haben. Dieser
wurde in die Schlußschrift, das Kolophon, gesetzt und hier mit
richt den Worten „Explicit“, „Hier endet“ u..ä. eingeleitet. Zum ersten-
oten- mal tritt es im Psalterium, Mainz, Fust und Schöffer, 1457 auf. Es
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