Buchtitel 181
dert, besonders bei Reise- und Unterhaltungslektüre, die ja ziemlich
das wahllos und nur nach dem Titel gekauft zu werden pflegt. Auch
reits dieser meist farbig gedruckte Umschlagtitel ist für das Auge des
Tief- kauflustigen Publikums berechnet.
itels Der heutige Titel soll entweder durch ein Bild wirken oder
je di durch die Farbe, mit der der Grund des Umschlages bedruckt ist,
durch eine besondere Randverzierung oder endlich durch Ab-
oder stufung sorgsam ausgewählter Typengrößen und ihre Verteilung
i auf im Raum.
Ver- Zu erwähnen sind noch die Versuche des William Morris und
ımer Walter Crane, Titel- und Gegenseite durch breite Randverzie-
iher- rungen, die sich immer an den Text anschließen, zu einem ein-
lena heitlichen lückenlosen Schriftbild zu vereinigen, das jenem der
Ant. Schriftseiten genau entspricht und die unschönen weißen Flecken,
die ohne zeichnerische Beigabe unvermeidlich sind, zu beseitigen.
eich- Auch in der Textierung machte der Titel, der immer mit dem
r In- Geschmack des Publikums, also mit der Mode, gleichen Schritt
wird halten mußte, manche Veränderung durch.
°htes ° Dem XVI. Jahrhundert gehört der gereimte Titel an, den der
falls lange Titel ablöst; in diesem wird der volle Inhalt angegeben,
:ione alles, was der Verfasser dann im einzelnen ausführt oder gegen-
itel- über anderen Ansichten verficht, auch Schmähworte und tadelnde
Epitheta für Personen, deren Meinungen bekämpft werden. Im
sung XVII. Jahrhundert liebte man das Besondere, Hervorstechende,
hau- die abenteuerlichen Titel („Siegwart oder der auf dem Grabe
age- seiner Geliebten jämmerlich verfrohrene Kapuciner‘“. 1777), den
. Er- „Oder“-Titel („Johanna oder Unschuld und Liebe“. 1781; „Julie
» für oder der gute Großvater“. 1772), den nachgeahmten Titel (z. B.
„Desto besser für sie“. 1784, nach „Desto schlimmer für ihn“.
ı die 1781; die verschiedenen Robinsonaden, Wertheriaden usw.) und
inem andere Seltsamkeiten, wie „Das Buch ohne. Titel‘, „M. R.“, was
dem „Meine Reisen“ bedeuten soll usw.
rholt Auch heute gilt noch die Behauptung, daß der Titel für den
; ist. Absatz des Buches von ausschlaggebender Bedeutung ist und
land besonders in der schönen Literatur manches Buch seinen Erfolg
hme beim Publikum zum großen Teil dem gutgewählten Titel zu ver-
ırde, danken hat.