Full text: Einführung in die Buchkunde

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IN. 
Gattungen des Buches 
Bibel 
Die Bibel bildet den Ausgangspunkt der Druckkunst. Ein schö- 
nes Bibelexemplar in mehreren Kopien gleichzeitig herzustellen 
war Gutenbergs Ziel, und er hat es in künstlerisch vollendeter 
nen Weise erreicht, denn die 42zeilige Bibel ist bis heute in ihrer 
Schönheit mustergültig. Sie ist von dem Erfinder und Meister der 
Druckkunst begonnen und von seinem gelehrigen und hochbegab- 
ten Schüler Petrus Schöffer fortgesetzt und zu Ende gebracht 
worden. Wer aber die B36 gedruckt hat, wenn dies nicht Guten- 
In: berg selbst tat, wie Zedler annahm, ist noch ein Rätsel. Pfister, 
; dessen spätere Drucke gegenüber dieser formvollendeten Leistung 
nd. minderwertig sind, hat damit nichts zu schaffen, und auch von den 
ine anderen Jüngern Gutenbergs kann keiner hier in Betracht 
lich kommen. 
dei- Die erste datierte Bibel ist die 1462 von Fust und Schöffer ge- 
rig- druckte Ausgabe, die unterdessen 1457 und 1459 auch den Psalter 
'ap- hatten erscheinen lassen. 
Aus dem XV. Jahrhundert verzeichnet Hain 2 hebräische, 98 
lateinische, 12 deutsche, 3 niederdeutsche, 4 französische, 11 ita- 
lienische, 1 spanische, 1 belgische, 2 tschechische Bibeln, ferner 
9 lateinische Bibeln cum. postillis, 1 cum glossulis, 1 cum glossa 
Walafridi Strabonis, 1 cum postilla Hugonis Cardinalis. 
Copinger stellt in den Incunabula biblica 124 lateinische Bibel- 
ausgaben des XV. Jahrhunderts zusammen, die er eingehend be- 
schreibt, und gibt anhangsweise eine Übersicht der im XVI. Jahr- 
hundert erschienenen 438 lateinischen Bibeln. 
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