Full text: Einführung in die Buchkunde

Livresd’heures 228 
lich Gebrauch die Livres d’heures zu dienen bestimmt waren. Die 
iens Bilder sollten dabei zur Frömmigkeit und innigeren Gedanken 
anregen, die künstlerische Ausstattung zugleich das Auge er- 
stalt freuen und das Buch noch lieber zur Hand nehmen lassen. Aber 
dert auch für geistliche Orden erschienen besondere Ausgaben, und 
dert Verard stellte auf Befehl des Königs mehrere Auflagen her, die 
das sicherlich nicht nur unter den Frauen allein eifrige und andächtige 
zurz Leser fanden. 
len- Jedenfalls zählten die Livres d’heures zu den in Frankreich 
hon verbreitetsten Hausbüchern, was auch ihre Verwendung als Schul- 
An- buch erklärt. Der Cisioianus, astrologische und medizinische 
het Verse, die der Kalender bot, mußten von den Kindern auswendig 
ffen gelernt werden, und nur eben dieser Zweck kann die Aufnahme 
ieß- von Kinderversen rechtfertigen, wie wir sie in den Heures de 
sten Rome von Jean de Brye [1517—1527], 12 Fol., 23 lin. lesen: 
rn Estre trop franc, et de soy trop fier 
a Au beau parler de plusieurs gens, 
den A fait maint homme mendier 
et Et estre despourvu d’argent usw. 
ent- und in den Heures de Paris von Francois Regnault, 1535: 
des Fuy orgueil, aussi avarice; 
Aime Dieu et garde justice; 
I De trop hault estat ne te chaille 
na Car le plus hault ne vault pas maille. 
ich- Noch deutlicher wird dies durch die Schlußschrift in den von 
Ma- Pierre Vidoue für Guillaume Godard secundum usum Romanum 
riae gedruckten Horae aus dem Jahre 1523, wo der Inhalt des Buches 
Ulte angegeben wird: „... Una cum Alphabeto greco, Oratione do- 
ıtae minicali, Salutatione angelica, Simbolo apostolico et Salve regina,‘““ 
ähnlich wie in späteren Fibeln. Lacombe verweist in dieser Be- 
uen ziehung weiters auf das ABC du chrestien in den Heures de Rome 
hat von Thielman Kerver, 1539, 3. Juni; dasselbe auch in den Heures 
und de Rome von Balthasar Bellere in Douay, 1595. 
nn, Man vergleiche damit noch die Notiz in einer englischen Aus- 
ren gabe, dem Prymer of Salisbury (London, Richard Grafton 1546,
	        
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