IE I.Buchgeschichte _ 
Sendschreiben des französischen Gelehrten Guillaume Fichet, al 
desselben, der mit seinem Freunde Jean Heynlin (auch Johann el 
von Stein, Lapideus, de Lapide oder de la Pierre genannt) sich t 
dafür einsetzte, daß die deutschen Drucker Ulrich Gering, Martin SE 
Crantz und Michael Friburger aus Deutschland nach Paris be- in 
rufen wurden und hier in der Sorbonne die erste Druckerei Frank- 
reichs errichteten. Es ist vom Jahre 1471 datiert und enthält die S 
Stelle: x 
Ferunt enim illic (in Germania), haut procul a civitate Maguncia 8 
(jedenfalls ist Eltville gemeint), Joannem quendam fuisse, cui E 
cognomen Bonemontano (= Gutenberg), qui primus omnium im- Si 
pressoriam artem excogitaverit, qua non calamo (ut prisci quidem di 
illi) neque penna (ut nos fingimus), sed aereis literis libri fingun- ur 
tur, et quidem expedite, polite et pulchre. hi 
Von der Hand eines Mannes herrührend, der als Gelehrter jedes 
Wort zu verantworten gewohnt war und sich überdies für die al 
Druckkunst lebhaft interessierte, gewinnt das Schriftstück sehr SC 
an Bedeutung. S) 
Ein anderes Zeugnis enthält Rolewincks Fasciculus tempo- ar 
rum, eine oft edierte Inkunabel, in 1. Aufl. 1474 in Köln bei Arnold VI 
ther Hoernen erschienen (Hain 6918), auf fol. 890, obwohl hier VI 
Gutenbergs Name nicht genannt ist: dc 
Librorum impressionis scientia subtilissima omnibus Sseculis dı 
inaudita circa hec tempora reperitur in Maguntina. Hec est ars SC 
artium, scientia scientiarum. Itı 
Wichtig ist auch die Stelle in Eusebius, Chronicon. Vened. W 
Ratdolt 1483 (Hain 6717), wo es heißt: c) 
Quantum litterarum studiosi Germanis debeant nullo satis dicendi SE 
genere exprimi posset. Namque a Joanne Gutenberg zumiungen de 
equiti Maguntiae rheni solerti ingenio librorum imprimendorum til 
ratio 1440 inuenta: hoc tempore in omnes fere orbis partes pro- kt 
pagatur. Wir lesen hier dieselbe Jahreszahl wie in der Kölner 
Chronik. tz 
Von vielen weiteren alten Drucken, die die Erfindung der JC 
Druckkunst Mainz und Gutenberg zuschreiben, erwähne ich hier <) 
nur einen weniger bekannten, die Cronica de Espafia des Diego ne 
de Valera, erschienen in Sevilla, Alonzo del Puerto por M. Dach- in)