Naturwissenschaften und Medizin 259
eraus, Die erste deutsche Naturgeschichte war Conrad von Megenbergs
tarcke Von den menschen in einer gemein, Augsburg, Hans Bämler,
eichs- 1475 Oktober, Hain 4041.
ar ein- Die wichtigste Rolle spielte die Botanik als die Kenntnis von
culum den Medizinalpflanzen und -kräutern, die ja stets, auch heute
en zu noch, die eigentliche Grundlage der Volksheilkunde wie der wis-
candes senschaftlichen Therapie bilden. Als erstes Werk dieser Art
rucht- erschien Macer Floridus, De viribus herbarum im Druck am
ganze 9. Mai 1477 bei Arnoldus de Bruxella in Neapel, Hain 10420.
Nebst 1483, 20. Februar folgte Theophrasts De historia et causis plan-
Örigen tarum, Tarvisii, Barthol. Confalonerius de Salodio, Hain 15491,
ng im das erste Buch aus dem Gebiete der Pflanzengeographie.
‚hr oft Die naturwissenschaftlichen trugen ebenso wie die medizini-
schen Bücher von jeher das Bedürfnis nach erklärenden Abbil-
Kalen- dungen in sich. Die Illustrationen zu Dioscorides reichen in
önfeld, das V. Jahrhundert zurück, aus noch früherer Zeit sind Text-
Frage bilder zu Aristoteles überliefert. Bartholomaeus Anglicus, De
albl. £. proprietatibus rerum Jlibri XIX brachte, zwar nicht in den lateini-
schen Ausgaben, von denen die erste in Köln um 1472 erschien,
Hain 2498, doch in der französischen Übersetzung Lyon, Mathieu
Hutz, 12. Nov. 1482, Hain 2514, und besonders in der holländi-
schen, 24. Dez. 1485 Haarlem Mac. Bellaert van Zierikzee, Hain
en er- 2522, Abbildungen von Vögeln, Fischen, Pflanzen, Steinen, Tieren,
Leben auch einen menschlichen Leichnam mit geöffneter Bauchdecke
e nicht und sichtbaren Eingeweiden.
nischen Ihm folgen der Herbarius Moguntinus, das älteste Kräuter-
ce Ärzte. buch mit Abbildungen, in 246 Kapiteln mit 150 Pflanzen-
rie be- darstellungen. Die erste Ausgabe erschien Mainz, Peter Schöf-
ıkbarer fer 1484, Hain 8444, als das erste in Deutschland gedruckte Buch
mit Pflanzenholzschnitten, bis 1500 erschienen noch neun, bis
var das 1540 sieben weitere Auflagen (Abb. 21).
lis, Ve- Der Ortus (Hortus) sanitatis ist das wichtigste naturhistorische
je folg- Werk des Mittelalters mit Abbildungen. Wir kennen davon zwei
enische Bearbeitungen, eine kleinere, die nur in deutscher Sprache er-
>» große schien, und eine größere in lateinischer Sprache, die aber auch
diesem in andere Idiome übersetzt wurde. Der kleinere deutsche Hortus
umfaßt 435 Kapitel, deren jedes in der Regel einer Pflanze ge-
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