Geschichtedes Bucheinbandes 287
% Antoine Michel Padeloup (gest. 1758) brachte das Leder-
el mosaik, das schon die Araber geübt hatten, in Mode. Zu An-
N, fang des XVII. Jahrhunderts kam ferner das Spitzenmuster (ä la
mn dentelle) auf und zu Anfang des XIX. das architektonische Mu-
ster ä la cathedrale, das durch Victor Hugos Roman Notre Dame
‚Cs de Paris geschaffen wurde, sich aber für eine Flächenverzierung
te nur schlecht eignete. Dies die hauptsächlichsten charakteristischen
3- Verzierungsarten.
£- Im übrigen tragen die französischen Bände, wenigstens die
le Prachtbände, die hier in Betracht kommen, oft das Wappen oder
zu Zeichen des Besitzers, für den sie gebunden wurden. /
;h Als Mittelpunkte der deutschen Buchbindekunst sind im
r- XV. Jahrhundert Nürnberg, Augsburg, Köln und die Rheinstädte
h- zu nennen. In Deutschland, wo der Renaissanceband erst im
er XVI. Jahrhundert in Aufnahme kam, standen die Verhältnisse
ld bedeutend schlechter als in Frankreich. Glaubenskämpfe und
h- innere Streitigkeiten beeinträchtigten das Interesse an der Bücher-
an pflege und an der Schönheit des Buches, und vor allem fehlte es
a- an reichen Bibliophilen, deren Unterstützung das Kunstgewerbe
zu einem frohen Gedeihen unumgänglich benötigt. Die Literatur
S- wird ja an den Höfen gefördert — ich brauche nur an Kaiser
st Maximilian I. zu erinnern —, aber die Buchbindekunst fand im
1- allgemeinen keine besondere Pflege.
Lr- Das mit dem Plattenstempel eingesetzte verhältnismäßig kleine
es Mittelfeld wird mittels der Buchbinderrolle mit zwei oder mehr
1d Umrahmungsstreifen umgeben, bis um 1550 mit dem Pappdeckel
und der Vergoldung auch die französisch-italienische Verzierungs-
lie art in Deutschland aufgenommen und nachgeahmt wird, während
_i- nebenbei auch die streng nach orientalischen Mustern geschmück-
en ten Einbände häufig vorkommen.
es Sorgsame Pflege fand die Buchbindekunst nur in Sachsen,
en wo besonders Kurfürst August (1553—1586) ihr seine reichste
Unterstützung angedeihen ließ und darin von dem 1556 aus Augs-
ch burg berufenen Buchbinder Jakob Krause und dessen Gesellen
mn. Kaspar Meuser, seit 1578 zweiter Hofbuchbinder, bestens unter-
h- stützt wurde. An dem Wappen oder den Buchstaben AHZSC
(August Herzog zu Sachsen Churfürst) sind die für Herzog August