Full text: Einführung in die Buchkunde

288 IV. Einband 
gebundenen Bücher kenntlich. Die ornamentalen Platten sind k 
mit bemaltem Bandwerk oder Arabesken geziert. Christian I. d 
Herzog zu Sachsen (1586—1591) ließ seine Bände mit den Buch- 
staben CHZS versehen. E 
; Ein zweiter Zentralpunkt der deutschen Buchbindekunst ist E 
Heidelberg, wo die Bücherliebe der Kurfürsten ‘und Pfalz- B 
grafen bei Rhein schon im XVI., noch mehr aber im XVII. Jahr- 8 
hundert die Kunst hoch aufblühen ließ. al 
Herrscht im XVI. Jahrhundert noch der deutsche Renaissance- 
stil mit nur teilweiser Vergoldung, so wird im XVII. im fran- d 
zösischen Filigranstil sehr Hübsches geleistet, während das F 
deutsche Rokoko des XVII. Jahrhunderts schon zur Überladung d' 
neigt, wie die Bände für Kaiser Josef II., August III. von Sachsen nö 
u. a. zeigen. O 
Von der hohen Blüte ‚der deutschen Goldschmiedekunst im N 
XVI. Jahrhundert und der schönen Silberbibliothek des Herzogs , 
Albrecht von Preußen ist schon oben gesprochen worden. Ji 
Spezifisch süd- und mitteldeutsch ist der Halbband, bei dem N 
das Leder nur den Rücken und einen Teil der beiden Deckel be- B 
kleidet, während der übrige Teil der letzteren das unüberzogene 
Holz zutage treten läßt. Er ist ein Gebrauchsband, ebenso fest im N 
Gefüge wie der Ganzlederband und doch billig in der Herstellung. 
Er findet sich weder in Norddeutschland noch in Frankreich, Te 
Italien oder England. D 
In Österreich sind es besonders die großen Klöster Kloster- bi 
neuburg, Lilienfeld, Heiligenkreuz, Admont, Göttweig, die salz- ie 
burgischen und steirischen Klöster, das Schottenkloster in Wien, St 
deren Erzeugnisse noch heute ein Bild von dem Geschmack und fü 
künstlerischen Können jener Zeit geben. Die Wiener Buchbinder 
leisteten schon im XV. Jahrhundert Gutes und Originelles, und in 
die Einbände, die den Namen „blasius‘“ tragen und von einem u 
Wiener Buchbinder dieses Namens um 1480 gebunden sind, sowie ei 
die Bände mit dem in den Stempeln aufgedruckten Namen „ma- Sp 
thias‘“ aus dem Ende des XV. Jahrhunderts sind hier mit Ehren ge 
zu erwähnen. al 
Später sind es hauptsächlich die Widmungsexemplare für den fe 
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