Full text: Einführung in die Buchkunde

Mittel zur Beseitigung von Bücherschäden 307 
aber fektionskranken kein Buch in die Hand zu geben, das schwer zu 
ı der ersetzen ist, und die gebrauchten nachher zu vertilgen. Sollte 
fort aber doch der Fall eingetreten sein, daß ein solcher Kranker mit 
wer- einem sehr wertvollen, unersetzlichen Werke in Berührung kam, 
‚erkt so wird eine Desinfektion mit heißem Wasserdampf mit gutem 
Wwe- Erfolg in Anwendung gebracht, der in ein bis eineinhalb Stunden 
tter. bei geöffneten Seiten seine volle Wirkung ausübt. Der einzige 
‚ ob unvermeidbare Nachteil dabei ist, daß das Leder durch den Dampf 
hat. zerstört wird, die geklebten Flächen sich lösen und das Buch 
ders neu gebunden werden muß. 
die 
‚ühe 
und Mittel zur Beseitigung von Bücherschäden 
‚in Altes Einbandleder geschmeidig machen und vor dem Zerreißen 
schützen: Man bestreicht es jährlich mindestens einmal an 
ni Rücken und Falz mit einer Lösung von Paraffinwachs in warmem 
der Öl (im Gewichtsverhältnis 1:2), von der ein wenig mit einem 
von Flanellappen aufgetragen und eingerieben, dann mit einem reinen, 
bis weichen Tuch überwischt wird. 
Gebrochener Falz: Das alte Leder wird mit äußerster Sorgfalt 
und abgelöst und mit neuem, gleichfarbigem Leder unterklebt. 
Die Papier spalten: Zur Heilung von Papierschäden muß mitunter 
ten, das Papier gespalten und zwischengeklebt werden. Zu diesem 
ein- Zweck klebt man an den Papierrand zu beiden Seiten je einen 
Streifen feine Leinwand mit dickem Kleister an, läßt diesen in 
mit der Presse trocknen und zieht dann die Leinenstreifen vorsichtig 
itig auseinander, so daß an jedem eine Hälfte des Papieres haftet. 
enn Die Leinwand löst sich in warmem Wasser wieder los. Haupt- 
die sache ist, daß der Kleister überall gleichmäßig aufliegt und die 
ihe Leinwand gut mit dem Papier verbindet. 
» Altes, wollig gewordenes Papier leimen: 27 Gramm Hausenblase 
Ver- oder Gelatine wird in 1 Liter Wasser bei langsamer Erhitzung klar 
oft gelöst, durch Leinwand gefiltert und über einer Gas- oder Spiritus- 
mit flamme in einer Pfanne warm gehalten. In dieses Bad werden die 
he, Bogen einzeln gelegt und sofort wieder herausgenommen und 
In- zwischen Löschpapier oder in der Presse von der überflüssigen 
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