35 I. Buchgeschichte
Requin. La question de l’imprimerie ä Avignon ä 1444 et 1446.
Marseille 1902.
— L’imprimerie ä Avignon. Paris 1890.
Schorbach. Die urkundlichen Nachrichten über Johann Gutenberg.
In: Zentralbl. f. Bibliothekswesen Beiheft 8, 1900, S. 153—319.
Schubert, Anton. Zur Geschichte der Familie Waldvogel. Ebenda
16, 1890, S. 500.
Zedler, Gottfried. Die Bamberger Pfisterdrucke und die 36 zeilige
Bibel. Mainz 1911. In: Veröffentlichungen der Gutenberg-Ge-
sellschaft. X. XI.
Gutenbergs und Schöffers Typen
Wie die erste Schrift und wie das ganze Satzmaterial Guten-
bergs ausgesehen hat, aus welchem Material die Lettern bestan-
den, auf welche Art sie hergestellt wurden, das sind Fragen, die
oft erörtert und viel umstritten wurden und bezüglich deren wir
auf Hypothesen angewiesen sind. Wir können nur aus dem letzten
Resultat, aus den erhaltenen Drucken, aus der Art des Abdrucks,
aus den kleinen Verschiedenheiten der Typen während der ein-
zelnen Phasen des Drucks und ihrer rascheren oder langsameren
Abnutzung, die ein Abbrechen der feinen Spitzen und Ausläufer
und Veränderung in der Form der Buchstaben hervorrief, durch
genaueste Vergleichung der einzelnen i oder a oder s, aus den
Formen der überhängenden Buchstaben, d. h. solchen, die im
Druck über den nächsten übergreifen, usw. Rückschlüsse ziehen,
die aber, obwohl von den gewiegtesten Fachleuten sorgsam an-
gestellt, noch immer zu keiner vollen Einigung in den Anschau-
ungen geführt haben.
Weil die Bezeichnungen der ersten Drucktypen wie die mit
ihnen hergestellten Drucke in der Geschichte Gutenbergs und
des ersten Buchdrucks überhaupt eine große Rolle spielen, gebe
ich hier zunächst eine knappe Übersicht der Typen nach Seymour
de Riccis Catalogue raisonne, der ich die Besprechung der Drucke
im einzelnen folgen lasse. Nur die Reihenfolge habe ich den Er-
gebnissen der neueren Forschungen entsprechend hier und da
abgeändert.