{ I.Buchgeschichte
Paris 1473—1477, zum Teil gemeinsam mit Johann Stoll. Sein
erstes Werk war der Manipulus curatorum 1473, Hain 8173. Er
starb 1509. Ein Sohn Robert erscheint 1512—1513 als Drucker.
— Vgl. Claudin. Pierre Cesar et Jean Stoll, imprimeurs parisiens
du XVe siecle. In: Le Bibliographe moderne. Paris 1900.
Pierre Cesar s. Caesaris.
Johannes Colini und Gerardus de Novacivitate, arbeiteten
1481 als erste Drucker in Trier, 1482 in Metz.
Die Collatie broeders, Fraterherren, Kogelherren oder Brü-
der vom gemeinsamen Leben, ein religiöser Orden, der von
Gerhard Groot zu Deventer gegen Ende des XIV. Jahrhunderts
gegründet wurde. Sie druckten 1474—1476 in Marienthal (Erster
Druck Breviarium Moguntinum), 1476—1487 in Brüssel, 1476
bis gegen Anfang des XVI. Jahrhunderts‘ in Rostock, seit 1496
auch in Gouda. — Vgl. Franz Falk, Die Presse zu Marienthal im
Rheingau. Mainz 1882. — E. Kelchner, Die Marienthaler Drucke
der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. bibliographisch beschrieben.
Frankfurt a. M. 1883. — G. C. F. Lisch, Gesch. d. Buchdrucker-
kunst in Mecklenburg bis zum Jahre 1540, Schwerin 1829.
Friedrich Creußner druckte in Nürnberg seit 1472 (Albrecht
von Eyb, Ob einem Manne sei zu nehmen ein eheliches Weib,
Hain 6829) bis 1499 etwa 140 Bücher und Einblattdrucke.
Konrad Dinckmut, Buchbinder und zweiter Drucker in Ulm
seit 1476, doch zunächst nur von Blockbüchern, erst seit 1477 bis
1499 von Büchern in Typensatz. Im Jahre 1499 verließ er die
Stadt. _
Peter Drach, ein Münzer aus angesehener Familie, errichtete
1476 in Speyer eine Druckerei, die bis 1528 bestand und die er
selbst bis 1481 leitete. Sein erstes datierbares Buch ist Guiller-
mus, Postilla (Hain 8226), wo in der Mora das Jahr 1476 genannt
ist. 1481 trat sein Sohn Peter d. J. an die Spitze des Geschäftes
und machte es durch die Schönheit der Drucke so berühmt, daß
auch fremde Städte hier drucken ließen (so das Mainzer Missale
1497, Hain 11334). Drachs Halsstarrigkeit machte ihm viele
Feinde; er verlegte daher 1504 seine Tätigkeit nach Worms, wo
sein lateinisch-deutscher Psalter 1504 erschien, starb aber bald
darauf. Sein Sohn Peter führte das Geschäft von 1504 bis 1528,