Full text: Besondere Vorschriften für den Baudienst der Eisenbahn von Innsbruck nach Bozen

Gruppen von Futtermauern verschiedener Höhe, wenn deren 
Differenz über 6 Fuss beträgt, nicht in einem Verbande gemauert, 
sondern im Wechsel dieser Höhen gestossen werden. 
Das Auflager solcher Mauern auf dem Felsstock (in der 
Bahnrichtung genommen) darf keine grössere Neigung als 30 Grad 
erhalten. 
f) Felseinschnitte, deren Böschungswände von einzelnen un- 
ter der Oberfläche des Felsstockes durchlaufenden Schichten 
(Nester) aus losem Materiale durchbrochen sind. Solche Ein- 
schnittsböschungen werden nicht auf die ganze Höhe der Bö- 
schungswand, sondern nur auf die Ausdehnung des losen Mate- 
rials, bis zum Anschlusse an den gesunden Felsen mit Futter- 
mauern versehen. Die Böschungsflucht kommt in diejenige des 
Felseinschnittes zu liegen (Blatt 3, Fig. 4a, 4b, 9). 
Auch hier wird, wie in dem vorangeführten Falle, der tiefer 
gelegene Theil der Futtermauer bis auf eine annähernde Gleichen- 
höhe in Cement gemauert, und die einzelnen Gruppen, deren 
Höhendifferenz 6 Fuss ist, nicht im Verbande, sondern gestossen 
aufgeführt. 
Diese Futtermauern müssen immer auf gesunden Felsen ge- 
setzt werden. 
In geschlossenen Einschnitten mit beiderseitig annähernd 
gleich hohen Böschungen sind alle Maueranlagen, Böschungs- 
brüche u. dgl. so viel möglich beiderseits symmetrisch zu disponiren. 
Geschlossene Einschnitte an Berglehnen sind, wo möglich — 
namentlich aber, wenn sie auf geringe Längen vorkommen — da- 
durch zu vermeiden, dass man die thalseitigen Böschungskörper 
bis zu einem bestimmten Planum ganz abhebt. Blatt 1, Fig. 5. 
Die Bestimmung der Dimensionen der vorstehend bespro- 
chenen Maueranlagen wird weiter unten behandelt. 
Entwässerungen des die Bahn aufnehmenden Terrains 
sind am Brenner erforderlich für folgende zwei Kategorien von 
Gebilden in geologischer Beziehung, und zwar: 
1. Für Felspartien (besonders Porphyr), Zerklüftungen ent- 
haltend, welche Wasser führen, und durch das Gefrieren des 
letzteren im strengeren Winter Veranlassung zu gefährlichen 
Absprengungen geben. 
2, Für Alluyvialbildungen in Lehnen, bestehend aus Berggerölle, 
das mehr oder minder mit feinem Thon gemengt ist (Verwitte- 
rungs- und Absturzproducete von Thonschiefer, Gneiss, Granit, 
Serpentin und Porphyr). Bei starkem unterirdischen, durch Ein- 
sickerungen aus höher gelegenen Plateaux hervorgerufenen Was- 
serzudrang, tritt hier eine Erweichung der Massen ein, so dass
	        
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