Strecken von grosser Ausdehnung nicht angewendet werden, son-
dern blos für sporadisch auftretende Partien von geringeren Di-
mensionen, wo die. Masse der Steinrippen nicht bedeutend wird,
und wo später etwa sich wiederholende Erweichungen des Ter- |
rains keine nachtheiligen Wirkungen für die Sicherheit des Be-
triebes haben können.
Als zweites Mittel soll das System der verticalen Draini-
rung in Anwendung kommen, dessen Wesen am besten aus der
graphischen Darstellung (Blatt 4) zu entnehmen ist.
Vor dem Beginne der eigentlichen Terrassirungsarbeiten ist
derjenige Theil der Lehne, welcher die im Kinschnitte oder im
Damme liegende Bahn aufnimmt, in genügender Ausdehnung durch ;
die Anlage von Drains vollkommen zu entwässern, so dass das .
ganze bezügliche Terrain in den Zustand vollkommener Con- .
sistenz versetzt wird.
Für diesen Zweck wird eine Anzahl von Schächten und
Stollen angelegt (Fig. 7, 9, 10), welche das Wasser des umlie-
genden Gebirges bis auf eine ausreichende Entfernung aufzuneh-
men und auf diese Weise die Herstellung eines trockenen Wider-
lagers zu bewirken haben, das stark genug ist, dem vollen Drucke
der Berglehne selbst dann zu widerstehen, wenn das Material der
letzteren in Folge andauernder Regen oder Schnee-Abgänge er-
weicht wird. Was nun die Ausdehnung dieser Anlagen, die An-
zahl und Disposition der Schächte und Stollen, die Tiefe und
die Construction der letzteren betrifft, so ist dieses für jeden ein-
zelnen Fall besonders zu bestimmen, indem die KEigenthümlich-
keiten der einzelnen Localitäten mit grosser Vorsicht erhoben
werden, und je nach dem Charakter des Terrains die Anordnun-
gen für die Erzielung der erforderlichen Stabilität der Bahn-
anlage getroffen werden.
Als allgemeine Weisungen werden aufgestellt:
a) Die Arbeiten der Consolidirung des Terrains müssen
zur Ausführung gebracht sein, bevor jene für die Herstellung
des Bahnplanums der betreffenden Stelle, in Angriff genommen
werden.
b) Die Anzahl und die Querschnitte der Schächte und der
Stollen sind desto grösser anzunehmen, je grösser der Wasser-
zudrang und je reicher an Thongehalt das Terrain ist.
Die Dispositionen in den betreffenden Normalien sind nach
dem ungünstigsten Falle, wo in schlechtem Terrain viel Wasser
auftritt, bemessen; in den gewöhnlichen Fällen werden die Ent-
fernungen der Schächte beträchtlicher angenommen , und die
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