1890, 91, 92, 93, 94 und 935 wurden ın Frankreich unter Leitung des Ingenieur
en Chef des Ponts et Chaussees, M. de Mas auf Kanälen und Flüssen mit verschieden-
artigen Schiffen und Schleppzügen umfassende Versuche gemacht, deren sorgfältige Aus-
führung: und Bearbeitung einen äusserst schätzenswerthen Beitrag zur Lösung der Frage
über den Schiffswiderstand geliefert haben. 1890 liess der Königl. Preussische Minister
der öffentlichen Arbeiten auf dem Oder-Spree-Kanal unter Leitung; des Königl. Bauraths
Mohr Schleppversuche mit Lokomotiven und mit Wandertau machen. Aber alle diese
Versuche haben keinerlei Ergebnisse geliefert, welche sich zu der Beantwortung der für
den Dortmund - Ems - Kanal an die Kommission gestellten Fragen eigneten. Nirgends
fanden sich verwendbare Angaben über die Strömungen, welche ım Kanalwasser durch
die Schrauben der Dampfer, oder durch die in Fahrt befindlichen Schiffe erzeugt, Eın-
fluss auf dıe Kanalwandungen ausüben. Brauchbare Angaben über die Wirkung dıeser
Strömungen auf verschiedenartig gebildete und aus verschiedenem Material bestehende
Kanalbetten dürften schwerlich aufzufinden sein.
Versuche im Kleinen auf sogenannten Versuchstanks konnten nicht zu brauch-
baren Ergebnissen führen und somit blieb allein dıe Möglichkeit , durch Versuche ım
Grossen das geeignete Material zu beschaffen.
Für die angeordneten Versuche auf dem Dortmund - Ems - Kanal mussten zur
Erforschung jener Wirkungen besondere Einrichtungen getroffen werden, die ın Vor-
richtungen zur Feststellung: von Richtung; und Stärke der etwa vorhandenen Wasser-
bewegungen und ausserdem zur Ermittelung der Veränderungen dienten, welche durch
die Wasserbewegungen ım Kanal nach einer grösseren Anzahl von Versuchen verursacht
worden waren.