FO
veranlasst durch die Sekundenuhr & und den elektrischen Kontact h, jede Sekunde aut
dem Papıer einen kurzen verticalen Strich, wodurch die in der Zeit durchlaufene W eg;-
länge bezeichnet wird. Da das Papier in der einem Meter der Messleine entsprechenden
Entfernung; mit verticalen Linien versehen ist, lässt sıch auch hiernach
die Geschwindigkeit ermitteln, mit welcher das Schiff fortbewegt
wird, was jedoch 5 bis 10 Sekunden an Zeit erfordert, während das
Gyrometer die Geschwindigkeit jederzeit sofort ablesen lässt. Der
Papıerstreifen ist 0,115 m breit, 0,70 m lang und für Diagramme
(Beilage 1 Fig. ı) von 4 Versuchsfahrten ausreichend.
Eine Glocke i ertönt, wenn die Registrirtrommel ihren niedrig-
sten Stand erreicht hat, sie muss dann mittels einer unter der Grund-
platte k befindlichen Kurbel wieder hochgeschraubt werden.
Nach Beendigung der Fahrt beim Zurückschleppen des Ver-
suchsschiıffes wurde die Messleine wieder auf ihre Trommel auf-
gewickelt, indem sie in einen eisernen Haken gelegt wurde, der oben
am Schornstein des Schleppdampfers festgenietet war. So konnte
die Leine mühelos aufgerollt und nicht durch die Schiffsschraube
gefasst werden, während der Dampfer in seinen Bewegungen un-
gehindert war.
Der beschriebene Apparat arbeitete von Anfang bis Ende tadellos, und die
Diagramme lassen jede Bewegung: während der Fahrt feststellen. Von der Messleine
wurden gewöhnlich 7-—800 m gebraucht; sie genügte für die sämmtlichen Versuche, so
dass die beschaffte Reserveleine nıcht zur Verwendung kam.
Mehrfache Versuche mit dem einfach construirten Geschwindigkeitsmesser in der
Werkstätte des Verfertigers ergaben seine volle Zuverlässigkeit. Weil jedoch die
ursprüngliche Messleine, nach Art der Loggleinen für Schiffe aus Hanf geflochten,
anscheinend zu leicht dehnbar war, so wurde eine Prüfung; des Apparats in der mecha-
nisch-technischen Versuchsanstalt zu Charlottenburg angeordnet. Der vollständig
zusammengestellte Apparat nebst der Rolle, auf welche die Messleine gewickelt war,
wurde zunächst mit seiner Welle parallel einer Transmissionswelle aufgestellt, welche
gleichmässig von der Betriebsmaschine aus betrieben und mit Rollen von verschiedenem
Durchmesser versehen war, über welche die Messleine der Reihe nach gelegt und mittels
einer Spannrolle darauf niedergehalten wurde. Die Umfänge der Rollen waren so be-
messen, dass die daraufgelegte Leine mit einer Geschwindigkeit von 1, 1,5, 1,75 und 2m
abgewickelt wurde. Hierbei ergab das Gyrometer, sowie das Diagramm jedes Mal
ziemlich genau die Geschwindigkeit, welche der Zugrolle entsprach.
Demnächst wurde die Leine ın Wasser getaucht, und wieder der Prüfung‘ unter-
worfen wobeı sich eine Verkürzung ıhrer Länge um mehr als 3% ergab. Es wurde des-
halb eine Leine aus feinem Stahldraht beschafft, die ım Gebrauch geringer Abnutzung‘ aus-