\V/
Folgerungen,
A. Schiffswiderstand.
Versuche zur Ermittelung des Schiffswiderstandes in Kanälen sind. unter dem
Titel: Recherches Experimentales sur le Materiel de la Battellerie par F. B. de Mas
in den Jahren 1891 bis 1897 veröffentlicht worden. Sie bestehen ın der Hauptsache
in Ermittelung: der Zugkräfte vieler verschiedenartig: geformter Schiffe auf der Seine,
welche für ihre Grösse und die bei den "Schleppfahrten gewählten Geschwindigkeiten
als Fahrten in unbegrenztem Wasser angesehen wurden. Die dabei gemessenen Zug-
kräfte wurden Eigenwiderstand (la resistance propre) der Schiffe genannt und durch
die Formel
rt= Ko V*
ausgedrückt, in welcher r den Widerstand, V die Geschwindigkeit, ”@= den Inhalt des
Hauptspantes des betreffenden Schiffes und K einen für ein Schiff von bestimmter Form
constanten Coefficienten bedeuten. Ferner wurden die Zugkräfte von denselben Schiffen
bei gleichen Geschwindigkeiten in verschiedenen Kanälen ermittelt und mit den erst-
genannten verglichen. Desgleichen wurden sehr sorgfältig ausgeführte Untersuchungen
angestellt über die beste Schiffsform für Kanäle, über Reibungsco&fficienten bei ver-
schiedener Beschaffenheit, verschiedenen Anstrichen etc. der benetzten Oberfläche.
Die umfangreichen Arbeiten von W. Froude über den Widerstand der Schiffe
in unbegrenztem Wasser, welche vom Institution of Naval-Architects, in der British Asso-
ciation und in vielen Berichten an die englische Admiralität, an das Parlament u. s. w.
veröffentlicht wurden, waren bahnbrechend. Sie geben zur Ermittelung: der Zugkräfte
Wege und Mittel an. Froude’s langjährige Versuche mit Modellen auf sogenannten
Versuchstanks in Torquay und später in Haslar haben bei den Marinen der meisten
europäischen Staaten, ın Nord-Amerika und au mehreren. Privatwerften Nachahmung
gefunden.
Froude zerlegte den Schiffswiderstand in
Oberflächen-Reibung,,
wirbelbildenden Widerstand,
Wellenbildung:.
Von diesen ist, seinen Ausführungen nach, der erstgenannte für grosse ın unbe-
grenztem Wasser fahrende Schiffe sehr bedeutend. Er ist abhängig von der Grösse