Zellen versehen, welche Form dieselben haben, und in welcher Anzahl sie
vorhanden sind; ob das Rad genau gearbeitet und in gutem Zustande, oder
ob es unvollkommen ausgeführt und überall Wasser durchrinnen lässt, ob
es endlich im Unterwasser eintaucht oder nicht. Diese Unvollkommenheiten
jener Theorien sucht man zwar durch praktische Bemerkungen über den
Bau der Räder zu beseitigen; diese Bemerkungen bieten aber meistens wenig
sichere Anhaltspunkte dar und zeigen eben nicht von einer umfassenden
Kenntniss tiber die Leistungen der Praxis, sind daher nicht geeignet, die
Mängel jener Theorien zu ersetzen. Unter solchen Umständen ist es natürlich,
dass die Praktiker die Räder lieber nach ihren eigenen, oft zwar sehr
gesunden, häufig aber. auch sehr wunderlichen Ansichten und sogenannten
Erfahrungen ausführen.
Wir wollen nun sehen, was die Praxis in ihrer Isolirung von der Theorie
geleistet hat. Wenn man hierüber zu einem klaren und gerechten Urtheil
kommen will, muss man an den praktisch ausgeführten Rädern drei Dinge
unterscheiden, nämlich 1) diejenigen Grössen und Formen, von welchen in
der Voraussetzung einer vollkommenen Ausführung des Baues der Effekt
des Rades vorzugsweise abhängt; 2) die Querschnittdimensionen und Formen
aller Theile des Baues; 3) die Art der Verbindung aller Theile zu einem
starren Ganzen, und die Vollkommenheit, mit welcher alle Arbeiten aus-
geführt sind.
Hinsichtlich des Effekts sind die Räder meistentheils mehr oder weniger
fehlerhaft gebaut. Eine Ausnahme hiervon machen nur allein die ober-
schlächtigen mit kleinen Wasserquantitäten arbeitenden Räder; es ist aber
auch kaum möglich, in dem Bau dieser Räder einen wesentlichen Fehler zu
begehen, denn der schlichte gesunde Verstand, ohne von irgend einer Theorie
unterstützt zu sein, erkennt bei diesen Rädern gar leicht, dass zur Frzielung
eines guten Effekts nur nothwendig ist, das Wasser in einer dünnen Schichte
ungefähr nach tangentialer Richtung nach dem Scheitel des Rades zu leiten
und dieses so geräumig zu bauen, dass die Zellen nur wenig gefüllt
werden.
Die mit grossen Wasserquantitäten arbeitenden oberschlächtigen Räder
sind gewöhnlich zu schmal und die Schluckweite der Zellen ist zu eng, was
zur Folge hat, dass der Eintritt des Wassers sehr erschwert wird und ge-
wöhnlich erst in einiger Tiefe unter dem Scheitel des Rades und selbst da
oft nur theilweise erfolgt, indem beträchtliche Massen über das Rad hin-
fluthen oder von demselben wegspritzen.
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