Full text: Theorie und Bau der Wasser-Räder ([Textband])

1.3 
mieden. Mancher dieser Verbindungen wird man vielleicht den Vorwurf machen, dass 
sie für die Praxis zu kleinlich raffinirt sind, allein bei Musterzeichnungen kann die Voll- 
kommenheit der Verbindungen nicht leicht zu weit getrieben werden, und überdiess 
unterliegt es keiner Schwierigkeit, die Verbindungen unvollkommener zu machen, als 
sie in jenen Zeichnungen sind. 
Von jedem der dargestellten Räder sind die Gewichte und die Kosten des Baues 
berechnet worden, weil diess für die Praxis von Wichtigkeit ist. Zur Kostenberechnung 
sind folgende Preise angenommen worden. 
100 Killg. verarbeitetes Eisen durchschnitttlich . . . 3A fl. 40 bis 50 
1 Kub. M. Eichenholz.... SE nn 20 
Bearbeitung von 1 [7] Met. Oberfläche von Holz . . „„» 15 
1 Kub. M. Bruchsteinmauerwerk . . . eg m NT 
1. Kub. M. Quadermauerwerk . . .. m 
Noch muss bemerkt werden, dass bei den zwei kleinen Kropfrädchen die Breite 
und Tiefe derselben nicht nach den allgemeinen Formeln berechnet wurden, weil es mir 
darum zu thun war, ein paar Beispiele zu zeigen über den Bau von kleineren Rädern 
mit einem Armsysteme; die allgemeine Formel hätte aber eine für diese Bauart zu 
grosse Radbreite geliefert. 
A. Tafel I. 
Hölzernes Kropfrad. 
Dieses Rädchen ist von möglichst einfacher aber doch solider Bauart, wie es die 
Bedürfnisse der Gewerbeindustrie erfordern. Es ist für den Fall construirt worden, dass 
durch ein vorhandenes Wehr der obere Wasserspiegel im Zuflusskanale immer auf gleicher 
Höhe erhalten werden kann, dass dagegen der Wasserspiegel im unteren Abflusskanal 
um 0:5" veränderlich ist. Bei dem kleinsten Wasserstand berührt der Spiegel des Unter- 
wassers den Umfangskreis des KRades. Bei dem mittleren Wasserstand tauchen die 
Schaufeln zur Hälfte , beim höchsten Stand tauchen sie ganz ein. Das nutzbare Gefälle 
(welches durch den Vertikalabstand der Spiegel in den beiden Kanälen bestimmt wird), 
ist also beim tiefsten Wasserstand am grössten und beim höchsten Stand am kleinsten. 
Die Wassermenge, welche auf das Rad wirken muss, damit es einen gewissen Nutz- 
effekt hervorbringt, ist daher beim tiefsten Wasserstand am kleinsten, beim höchsten 
Stand am grössten. Die Breite des Rades ist so bestimmt worden, dass die Schaufel- 
räume nur ', gefüllt sind, wenn die kleinste Wassermenge auf das Rad wirkt. 
Die Hauptdaten zur Berechnung des Rades sind: 
1) grösstes Gefälle beim tiefsten Wasserstand . . . . Sn H= 15m 
2) Wassermenge, welche bei diesem Wasserstande in 1 Sekunde auf 
das Rad wirkt en 0 | Q =— 0‘253Kbm 
18
	        
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