Full text: Theorie und Bau der Wasser-Räder ([Textband])

ZZ MD50- — 
Vergleschung der Wasserräder mit den Turbinen. 
Nachdem wir nun die Wasserräder für sich betrachtet haben, müssen wir sie auch 
im Verhältniss zu den Turbinen ins Auge fassen, denn erst dadurch wird sich der wahre 
Werth dieser Maschinen herausstellen, werden die Vortheile und Nachtheile derselben 
zum Vorschein kommen, und wird es endlich möglich werden, die Frage zu beantworten, 
ob unter‘ gegebenen Umständen die eine oder die andere dieser Maschinen gewählt 
werden soll. 
Vergleichen wir zuerst die beiden Arten von Maschinen hinsichtlich des Nutzeffektes, 
welchen sie bei verschiedenen Gefällen zu entwickeln vermögen. 
Das Verhältniss zwischen dem Nutzeffekt und dem absoluten Effekt der Wasserkraft 
nimmt, wenn das Gefälle wächst, bei den Wasserrädern zu, bei den Turbinen dagegen 
nimmt es ab. Bei kleinen Gefällen geben die Turbinen , bei grossen Gefällen die Wasser- 1 
räder (so weit sie anwendbar sind) bessere Effekte, bei mittleren Gefällen leisten die a 
einen so viel wie die andern. 
Veränderungen im Wasserzufluss haben bei den Wasserrädern nur einen sehr z_ 
geringen, bei den Turbinen aber einen sehr bedeutenden nachtheiligen Einfluss auf die “ 
Prozente des Nutzeffektes. 
Bei veränderlichem Wasserzufluss sind daher die Turbinen gegen die Wasserräder M 
hinsichtlich des Nutzeffektes im Nachtheil. a 
Veränderungen im Gefälle haben bei den Turbinen (vorausgesetzt, dass sie selbst “ 
beim niedrigsten Stand des Wassers im Abflusskanal ganz getaucht sind) keinen Einfluss 
auf die Prozente des Nutzeffektes, wohl aber auf die Geschwindigkeit, mit welcher sich fr 
das Rad bewegen muss, um bei jedem Wasserstand den grösstmöglichen Effekt geben W 
zu können. | 
Veränderungen im Gefälle haben im Allgemeinen einen nachtheiligen Einfluss auf 
den Nutzeffekt der Wasserräder. Dieser Einfluss ist jedoch nur bei kleinen Gefällen von 
Bedeutung, weil nur bei diesen die Veränderungen des Gefälles im Vergleich zum 
totalen Gefälle beträchtlich sind. Aendert sich nur allein das Gefälle, der Wasserzufluss 
aber nicht, so sind die Turbinen gegen die Wasserräder hinsichtlich des Nutzeffektes 5 
im Vortheil. Gewöhnlich ist aber mit einer Abnahme des Gefälles eine Zunahme des 
Wasserzuflusses verbunden, und dann kann man bei einem Wasserrade die Effektver- ; 
minderung, welche durch die Aenderung des Gefälles entsteht, wiederum aufheben, 
indem man dem Rade eine grössere Wassermenge zuleitet. PD 
Wenn also Gefälle und Wasserzufluss gleichzeitig veränderlich sind, und zwar in N 
der Art, dass die Wassermenge wächst, wenn das Gefälle abnimmt und umgekehrt, “ 
so sind hinsichtlich des Effektes die Wasserräder im Vortheil. 
Eine Aenderung im Gefälle hat übrigens nur bei dem unterschlächtigen und bei Ü 
dem Ponceletrade einen Einfluss auf die vortheilhafteste Geschwindigkeit, bei allen 
übrigen Rädern aber, bei welchen das Wasser grösstentheils durch sein Gewicht wirkt, 
ist die vortheilhafteste Geschwindigkeit unabhängig von kleinen Gefälländerungen. 
Die Geschwindigkeit des Ganges kann sowohl bei den Wasserrädern als auch bei 
=C
	        
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