Full text: Theorie und Bau der Wasser-Räder ([Textband])

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Schnelle als mit der letzteren ins Langsame übersetzt werden, so erschöpfen beide 
ungefähr gleich viel Effekt. 
Meistens haben aber die Arbeitsmaschinen einen schmalen Gang, der Vortheil ist 
daher hinsichtlich des Effektverlustes, den die "Transmission verursacht, auf Seite der 
Turbinen. 
Vergleichen wir nun die Wasserräder mit den "Turbinen hinsichtlich der Kosten des 
Wasserbaues der Maschinen und der ""’ransmission. 
Der Wasserbau, d. h. der Bau zur Fassung und Leitung des Wassers, ist bei 
kleineren und mittleren Gefällen für Turbinen wie für Wasserräder ganz gleich, ist 
aber das Gefälle gross, so wird das Wasser den ersteren in einer Röhrenleitung, den 
letzteren aber in einer offenen hölzernen oder gemauerten Kanalleitung zugeführt. Die 
Kosten dieser beiden Leitungen sind im Allgemeinen nur wenig verschieden , wir können 
daher die Anlagen eines Wasserrades und eines Turbinenbetriebes hinsichtlich der Kosten 
des Wasserbaues gleich stellen. 
Die Kosten der Anschaffung und Aufstellung der Maschinen nehmen für eine Pferde- 
kraft Nutzeffekt bei den Wasserrädern mit dem Gefälle und mit der Wassermenge etwas 
zu, bei den Turbinen dagegen nehmen sie ab, wenn das Gefälle wächst. Die ersteren 
sind daher vorzugsweise für kleinere, die letzteren vorzugsweise für grössere Gefälle 
ökonomisch vortheilhaft. 
Für Gefälle bis zu 2m, die Wassermenge mag nun gross oder klein sein, so wie 
auch für Gefälle von 2 bıs 6m und einen Wasserzufluss bis zu 0:25&m kostet eine Turbine 
so viel, als ein eisernes Rad, mithin mehr als ein hölzernes Wasserrad. Für Gefälle von 
a bis 6m und grössere Wasserquantitäten, so wie auch für Gefälle über 6m, die Wasser- 
menge mag gross oder klein sein, kostet eine "Turbine bedeutend weniger, als ein 
W asserrad. 
Die Anschaffungskosten der Transmission sind, wenige Fälle abgerechnet, bei 
Turbinen geringer, als bei Wasserrädern; denn in den meisten Fällen haben sowohl die 
Arbeitsmaschinen als auch die "Turbinen grosse Geschwindigkeiten , sie erfordern also 
in der Regel wenig Uebersetzungen und bei der grossen Geschwindigkeit aller Theile 
der Transmission fallen die Querschnittsdimensionen und daher auch die Gewichte der- 
selben um ein Namhaftes kleiner aus, als für Wasserräder. 
Die Herstellung der Radstube und der Bau für die Aufstellung der Maschine kostet 
bei kleinen Gefällen für beide Maschinen ungefähr gleich viel; in dem Maasse aber, als 
das Gefälle grösser wird, nehmen diese Kosten für die Turbine ab und für das Wasserrad 
zu, so dass sie für Gefälle, die grösser als 12m sind, bei der ersteren sehr unbedeutend 
ausfallen, bei der letzteren dagegen sehr hoch zu stehen kommen. 
Schlamm, Sand, KEisstücke, Baumzweige und Blätter, so wie andere im Wasser 
oftmals enthaltene Körper können nicht leicht den Gang und die Wirkung eines Wasser- 
rades stören, eine Turbine dagegen verträgt nur reines Wasser. Die Störungen, welche 
die im Wasser befindlichen Körper verursachen, sind übrigens nur bei kleineren Turbinen 
von Bedeutung, denn bei den grösseren sind die Kanäle des Leit- und Turbinenrades 
schon so weit, dass kleinere Körper durchkommen können. Bei kleinen Turbinen werden 
SC
	        
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