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um das Oehl zwischen die Grundfläche des Zapfens und die Boden-
fläche der Pfanne zu bringen. Wenn aber nun in der That die
Pfanne und der Zapfen so empfindlich sind, worin liegt wohl die
Ursache ? — Bei Turbinen die mehrere hundert , oder gar ein paar
tausend Umdrehungen. per 1’ machen, liegt wohl der Grund höchst
wahrscheinlich in der grossen Geschwindigkeit, aus der bei einiger
Pressung zwischen Zapfen und Pfanne eine heftige Erhitzung ent-
stehen kann. Bei Turbinen, die hundert oder weniger Umdrehungen
machen , haben die Axen gewöhnlich ein bedeutendes Gewicht,
zwischen Zapfen und Pfanne ist daher ein starker Wechseldruck
vorhanden, welcher allerdings für die Dauerhaftigkeit derselben nach-
theilig wirkt, der aber doch nicht als die alleinige Ursache ange-
sehen werden kann, wesshalb auch die Zapfen dieser langsam
gehenden Turbinen empfindlich seyn sollen, denn bei den aufrechten
oft durch 6 Etagen gehenden Wellbäumen der Spinnereien ist der
Druck des untern Zapfens gegen die Pfanne enorm und weit grösser
als bei irgend einer "Turbine, und doch halten sich jene Zapfen und
Pfannen, obgleich sie ganz einfach construirt sind und in der Regel
nicht continuirlich geschmiert werden, 8 bis 10 Jahre.
In zweifacher Hinsicht befinden sich aber die Zapfen der Spin-
1 nereien unter günstigeren Umständen, als die Turbinenzapfen. Jene
6 sind nämlich nicht unter Wasser und das Ochl wird unmittelbar in
en die Pfanne gebracht, diese dagegen drehen sich unter Wasser und
ch das Oehl muss durch eine lange Röhre der Pfanne zugeführt werden.
xe Ist das Wasser nicht ganz rein, enthält es z. B. feinen scharfen
Kiessand, und kommt dieser in die Pfanne, so kann dadurch eine
sehr nachtheilige Wirkung auf Zapfen und Pfanne entstehen, Wenn
sich ferner bei der Turbine die Schmierröhre durch Unreinigkeiten
- verstopft, oder wenn in derselben im Winter das Oehl stockt, so
wird kein Oechl dem Zapfen zugeführt, und dann müssen sich Zapfen
lie und Pfanne zu Grunde arbeiten.
ist Aus diesen Betrachtungen ergeben sich für die Construktion
ie7 der Zapfen und Pfannen für Turbinen folgende Regeln, bei deren
: sorgfältiger Beachtung auf eine lange Dauer gerechnet werden kann.
1. Man mache die Axe der Turbine so kurz als möglich und nicht
stärker als es für die Torsionsfestigkeit derselben nothwendig
| ist. Die Turbinenaxe durch mehrere Etagen eines Gebäudes
ın der Absicht in die Höhe zu führen, um eine einfache Trans-
ail mission zu erhalten, muss als eine fehlerhafte Anordnung an-
a gesehen werden, weil bei derselben der Druck des Zapfens
auf die Pfanne sehr gross ausfällt.
. Man mache den Durchmesser des Zapfens nicht viel kleiner,