132
Nebst der Solidität gewährt diese Anordnung noch mehrere
Vortheile für die Construktion der Maschine. Die Axe, welche eine
horizontale Lage erhält, muss nicht mehr durch den Cylinder geführt
werden, sondern kann nach entgegengesetzter Richtung frei hinaus-
gehen und in Lager gelegt werden, Dadurch entsteht einerseits
der Vortheil, dass die Lager aus dem Wasser kommen, sorgfältig
geschmiert und in jedem Augenblick besehen werden können, ohne
dass man gezwungen wäre, irgend einen Theil der Maschine zu de-
montiren, und anderseits kann man den Schützenzug sehr einfach
machen, weil der innere Raum des Cylinders ganz frei wird. Aller-
dings hat diese Anordnung auch ihre Nachtheile. Die Zapfen-
reibung ist etwas grösser, als bei vertikaler Stellung der Axe. Will
man vom Gefälle nichts. verlieren, so muss man das Rad ganz
unter Wasser arbeiten lassen, es muss daher in ein Gefäss einge-
schlossen werden, Das Wasser wirkt nicht auf alle Radkurven
gleich stark, es strömt bei den unteren Leitkurven schneller aus,
als bei den cberen, das Rad wird daher stärker nach abwärts ge-
drückt, als nach aufwärts. und dadurch wird der Druck auf die Axe
des Rades vermehrt. Allein diese Nachtheile sind nicht von Belang
gegen die Vortheile, welche aus der grossen Kinfachheit und Soli-
dität der Maschine entspringen. Da man aber für die Benutzung von
sehr hohen Gefällen doch lieber eine Schoft’sche "Turbine bauen
wird; so habe ich es unterlassen, eine liegende "Turbine mit Leit-
kurven in das Werkchen aufzunehmen.
Eine einfache und gute Befestigung erhält man auch, wenn
man den Cylinder, wie es bei der auf "Taf. V. dargestellten 'Fur-
bine der Fall ist, an ein Quadermauerwerk hinschraubt, welches
mit einer Hauptmauer des. Gebäudes in Verbindung steht.
Figur 4 ist eine perspectivische Ansicht von oben herab, der
mit Quadern ausgemauerten Grube, in welcher sich der "Tur-
binencylinder befindet. aa sind starke in die Hauptmauer 6 des
Gebäudes und in die Umfassungsmauern der Grube eingemauerte
Quadern, welche unten, wo sich das Turbinenrad dreht, ausge-
schnitten sind. An den vertikalen Kanten von «« sind gusseiserne
unten mit Nasen versehene Schilde c Fig. 3, 4 und 5 angeschraubt,
und sie liegen oben mit starken Ansätzen auf den Steinen aa.
Die schmiedeisernen Stangen, welche zur Befestigung der Sch'lde
dienen, gehen durch die Quadern aa und durch die Hauptmauer 6 und
drücken, wenn sie angezogen werden, die Schilde c mit den Ansätzen
d gegen die Quadern a «. Diese Stangen sind über die Ansätze d hinaus
noch etwas verlängert, und daselbst mit Schraubengewinden e ver-
schen; vermittelst welchen der Cylinder gegen die Schilde geschraubt