Full text: Theorie und Bau der Turbinen und Ventilatoren ([Text])

166 
kraft dazu dienen kann, die Geschwindigkeit des Rades , aber 
keineswegs bei Wassermangel den Wasserzufluss zu reguliren. 
Dieser Schieber bewirkt nämlich, dass der Nutzeffekt der Turbine 
dem Kubus der auf sie per 1“ wirkenden Wassermenge proportio- 
nal ausfällt. Wenn also die auf das Rad wirkende Wassermenge 
Yı Ya U, U von der grössten Wassermenge beträgt, die bei 
ganz aufgezogenem Schützen auf das Rad wirken känn, so sind 
die Effekte beziehungsweise: (*,)% — 051, CA) — 042 
(= 0°3, (4) = 0125 von dem Kffekte, welcher der gröss- 
ten Wassermenge entspricht. Um die Richtigkeit dieser Behaup- 
tung klar zu machen, bedarf es keiner komplizirten Rechnung, 
denn wenn wir z. B, annehmen, auf die Turbine wirke zu einer 
gewissen Zeit bei ganz aufgezogenem Schützen eine Wassermenge 
von 1 Kubikmeter, und sie bringe dabei einen Nutzeffekt von 
40 Pferdekräften hervor, so wird, wenn zu einer andern Zeit der 
Wasserzufluss nur */, Kubikmeter beträgt, die untere Austritts- 
öffnung vermittelst des Schiebers S schr klein gemacht werden 
müssen, wenn bei diesem verminderten Zufluss das Zuleitungsrohr 
ganz gefüllt bleiben soll. Dann fliesst aber das Wasser durch die 
unverändert gebliebenen Oeffnungen der Leitkurvenkanäle mit einer 
Geschwindigkeit aus, die halb so gross ist als jene, die früher 
vorhanden war, als 1 Kubikmeter Wasser auf das Rad wirkte, 
und da die Druckhöhen, welche gewisse Geschwindigkeiten zu er- 
zeugen im Stande sind, sich wie die Quadrate der Geschwindig- 
keiten verhalten, so ist das wirksame Gefälle, wenn !/, Kubikmeter 
Wasser auf das Rad wirkt, viermal kleiner, als wenn 1 Kubik- 
meter auf dasselbe wirkt. Der Nutzeffekt, den also dieser halbe 
Kubikmeter Wasser bei unverändert gebliebenem wirklichen Ge- 
fälle hervorbringt, ist demnach nur der achte Theil des Effektes, 
den der ganze Kubikmeter bei aufgezogenem Schützen hervorge- 
bracht hatte, 
Man könnte vielleicht meinen, dass sich die Sache minder un- 
günstig verhielte, wenn man bei Abnahme des Wasserzuflusses 
die untere Ausflussöffnung vermittelst des Schiebers nur wenig 
verminderte, und es sich gefallen liesse , dass das obere Zufluss- 
rohr nur zum "Theil gefüllt wäre; allein bei genauer Betrachtung 
der Sache zeigt es sich, dass diese Meinung irrig ist, und dass 
bei dieser Anordnung unter allen Umständen der Effekt des Rades 
dem Kubus der Wassermenge proportional bleibt. Es ist also mit 
derselben unmöglich, grössere oder kleinere Wassermengen unge- 
fähr gleich gut zu benutzen, weil sie gleichsam eine Stauung des 
Unterwassers hervorbringt. Bei unveränderlichem Wasserzufluss
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.