Full text: Das Weltbild der Gegenwart

82 Die Welt des Lebens 
man noch einige Hoffnung haben. Nun scheint es aber ihn 
kernlose Zellen überhaupt nicht zu geben, und jeder Zell- licl 
kern ist selbst wieder ein ganz außerordentlich kunstvoller du 
Bau. Und gesetzt auch den Fall, wir hätten seine Struktur ein 
völlig erforscht und vermöchten es, nach unseren archi- sog 
tektonischen Plänen Atom an Atom zu setzen und die bil 
ganze Zelle künstlich zu erbauen, so wären es doch wir Eb 
als intelligente Wesen, die das zustande gebracht hätten, nOoc 
und es bliebe noch immer das Wichtigste zu beweisen: daß rec 
auch von keinem Geiste gelenktes totes Naturgeschehen det 
dazu imstande ist. Es ist berechnet worden, daß, wenn ner 
eine Million Jahre hindurch jährlich eine Million Men- es 
schen geboren werden, von denen jeder 10000 Jahre alt kaı 
wird und jeder sein ganzes Leben hindurch mit 30 Wür- daı 
feln in jeder Minute 20 Würfe tut, es noch nicht wahr- Die 
scheinlich ist, daß ein Wurf mit 30 Augen darunter ein Ma 
einziges Mal vorkommt. Wenn die Wahrscheinlichkeit eines glei 
so relativ einfachen Vorganges wie das gleichzeitige Fallen mä 
von 30 Würfeln mit je einem Auge nach oben schon eine daı 
so außerordentlich geringe ist, wieviel weniger wahr- Bec 
scheinlich noch ist es, daß eine Zelle durch zufälliges me. 
Zusammentreffen von Atomen zustande kommt oder gar Me 
ein ganzer Termitenstaat! Ve 
Aber der Vitalismus kann sich auf noch mehr Tat- 
sachen stützen. So ist auch die Anschauung, die die Orga- Or! 
nismen in eine Reihe mit den Maschinen stellt, noch zu log 
niedrig gegriffen. Die Organismen stehen durch ihre ein 
eigentümlichen Eigenschaften selbst noch über den Ma- das 
schinen. Keine Maschine weist Stoffwechsel auf, keine log 
zeigt Regenerationsvorgänge, d. h.. keine bessert selbst Da 
erlittene Beschädigungen aus, keine Maschine zeigt Fort- sta 
pflanzungs- und Vererbungserscheinungen, — alles das ent 
aber findet sich bei den Organismen. Ja, manche von SE£
	        
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