u 21 Die Welt des Lebens a. we)
Wenn man das auf Grund dieser einen Erfahrung löst
am Coloradokäfer behauptet, so ist die Beweisunterlage Hal
ersichtlich überaus klein. Noch ungünstiger wäre die Sinn
Sachlage, wenn etwa viele andere Experimente derselben Ric]
Art mißglückt wären. Es ist. darüber nichts bekannt. Ya
Leider wird ja immer nur über gelungene Versuche be- Sun
richtet, und ‘doch sind auch negative Ausfälle unter tele
Umständen sehr lehrreich. Bei der großen Wichtigkeit Ent
der Frage muß man wohl annehmen, daß noch von Org:
anderen Seiten in gleicher Richtung, aber eben erfolglos, ie
experimentiert worden ist. So bleibt einstweilen ohne Schi
Zweifel die Möglichkeit, daß es neben „Reizungsmuta- WOIC
tionen“, wenn dieser Ausdruck gestattet ist, auch „Spon- Sind
tanmutationen“ gibt. Im Gegensatz zu jenen müßte man hrin
bei diesen die Mutation der Entelechie zur Last legen. Li
Auffallend ist auch und unerklärt, weshalb z. B. bei der gesc
Oenothera unter den gleichen Verhältnissen nicht alle dar:
Exemplare einer Aussaat mutieren und weshalb in ver- genc
schiedener Weise. Hyp
Lamarck und mit ihm die Erneuerer seiner Lehre liegt
in der Gegenwart, der sogenannte Neolamarckismus, fiviti
nehmen an, daß es Veränderungen in den Lebensbedin-
gungen sind, welche die Tiere und Pflanzen mutativ um- sole]
gestalten. Der Zwang der Anpassung verwandele Kiemen Auf{
in Lungen oder lasse die vorderen Extremitäten zu Flü- dem
geln werden. Natürlich ist es eine grobe Täuschung, E.ıI
wenn man das für eine Erklärung der Mutation hält. Im entst
günstigsten Fall ist bezeichnet, unter welchen Umständen wirk
zuweilen (keineswegs stets!) Mutationen auftreten, aber imm
ihr Zustandekommen bleibt rätselhaft wie zuvor. Type
Man ist versucht, in den von Lamarck hervorgeho- Triel
benen Tatsachen der Änderung der Art, sobald die Um- (Ver
welt. eine andere wird, eine Bestätigung der Lehre von nied«
der „Reizungsmutation‘“ zu erblicken: das neue Milieu Oe